"Mindestens 45 tote Rebellen" Armee erobert Donezker Flughafen zurück
27.05.2014, 12:53 Uhr
Bis zu drei Helikopter waren an der Operation beteiligt.
(Foto: REUTERS)
Fast einen ganzen Tag liefern sich ukrainische Spezialeinheiten heftige Kämpfe mit prorussischen Separatisten, die zuvor den Flughafen von Donezk besetzt hatten. Der Innenminister spricht nun zwar von einem Erfolg, doch der Blutzoll scheint gewaltig.

Gezielter Beschuss aus Schnellfeuergewehren: Windschutzscheibe und Ladebordwände sind mit Einschusslöchern übersät.
(Foto: REUTERS)
Nach heftigen Gefechten mit prorussischen Separatisten hat die ukrainische Armee nach Regierungsangaben den Flughafen von Donezk im Osten des Landes zurückerobert. "Der Flughafen ist vollständig unter unserer Kontrolle", teilte Innenminister Arsen Awakow mit. Die prorussischen Milizen hätten bei den Kämpfen "schwere Verluste erlitten", Soldaten seien dagegen nicht getötet worden.
Nach Angaben von Donezks Bürgermeister Alexander Lukjantschenko wurden bei den Gefechten insgesamt 40 Menschen getötet, darunter auch zwei Zivilisten. Außerdem würden 31 Verletzte in Krankenhäusern behandelt, sagte er vor Journalisten. Ein Reporter der "Kyiv Post" sprach sogar von "mindestens 45 toten Rebellen".
Die ukrainische Armee hatte am Montag einen Angriff auf den Flughafen der Rebellenhochburg gestartet, den bewaffnete Kämpfer in der vorangegangenen Nacht eingenommen hatten. Die Bodentruppen wurden dabei von Kampfjets, Militärhubschraubern und Fallschirmjägern unterstützt. Am Dienstagmorgen waren an dem Flughafen immer noch Explosionen und heftige Schusswechsel zu hören gewesen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
Schwere Gefechte im Stadtgebiet
Auf der Straße zum Flughafen waren von Kugeln durchlöcherte und blutverschmierte Lastwagen zu sehen. Beobachtern zufolge hatten die Separatisten die Fahrzeugen zum Transport ihrer Kämpfer eingesetzt.
In der Stadt brannte ein vierstöckiges Eishockey-Stadion. Der Bürgermeister forderte die Einwohner auf, die Gegend um den Flughafen zu meiden. Neun Schulen und zwei Krankenhäuser wurden geschlossen und die Patienten in Sicherheit gebracht. Die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln sei gesichert, erklärte er.
Quelle: ntv.de, jve/AFP/rts