Politik

Mit Halleluja und Hupfdohlen Arnie feiert zweiten Eid

Der kalifornische Gouverneur und einstige Filmstar Arnold Schwarzenegger hat sich mit einer von Halleluja-Chören untermalten Inszenierung für seine zweite Amtszeit vereidigen lassen. Die Feierstimmung bei der Zeremonie konnte auch der Umstand nicht trüben, dass der 59-Jährige nach einem Skiunfall auf Krücken erschien.

Sogleich umgarnte der Republikaner die demokratische Opposition, die im Parlament des Bundesstaates das Sagen hat. Hatte der bekennende Macho sie einst als "Mädchen-Männer" verspottet, gab er sich nun konziliant: Schließlich hätten die Liberalen große Reformen angestoßen, wie etwa in der Zeit von Franklin D. Roosevelt mit dem New Deal, sagte Schwarzenegger und rief dazu auf, überparteilich zu arbeiten - ein Appell, der in den USA noch stärker als in Europa zum Basisrepertoire der Politiker gehört.

"Es ist an der Zeit, dass wir das Beste unserer jeweiligen Denkschulen zusammenbringen und eine neue kreative Mitte bilden." Als leuchtendes Vorbild für eine Politik über die Parteigrenzen hinweg pries Schwarzenegger das kalifornische Klimaschutzgesetz aus dem vergangenen Jahr.

Der frühere Terminator-Darsteller war 2003 Gouverneur des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates geworden, nachdem die Bürger Kaliforniens in einer Abstimmung seinen glücklosen demokratischen Vorgänger abberufen hatten. Nach anfänglichen Misserfolgen mit einem wirtschaftsliberalen Kurs schwenkte Schwarzenegger erfolgreich um und profiliert sich nun unter anderem als Umweltpolitiker.

Die Brücke zu den einst geschmähten Demokraten bildet auch das persönliche Umfeld des strammen Republikaners: Seine Ehefrau Maria Shriver aus dem Kennedy-Clan und andere einflussreiche demokratische Frauen managen seit Jahren erfolgreich den politischen Auftritt des in Österreich geborenen Ex-Bodybuilders. Auch bei der mit Tanzdarbietungen umrahmten Amtseinführung in Sacramento führte Shriver wieder Regie, die sich nach der Vereidigung medienwirksam an die Seite ihres Gatten schmiegte.

Möglicherweise will Schwarzenegger sogar künftig in die Bundespolitik wechseln und das Rampenlicht in Washington suchen. Als nicht gebürtiger Amerikaner ist ihm zwar die Präsidentschaft verwehrt. Doch könnte ihn ein Mandat im Kongress reizen. An Zuspruch fehlt es nicht: "Ich werde Arnold ermutigen, sich für den Senat oder ein anderes Mandat im Kongress zu bewerben", sagte Joe Weider, der Body-Building-Mogul, der Schwarzenegger 1969 in die USA geholt hatte.

Quelle: ntv.de

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