Sorgen bei der Truppe Ärzte laufen davon
02.12.2008, 09:12 UhrDie Bundeswehr sorgt sich um die Funktionsfähigkeit ihres Sanitätswesens. In diesem Jahr hätten sich allein bis Ende Oktober 68 Ärzte aus der Truppe verabschiedet, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Im ganzen Jahr 2007 verzeichnete die Bundeswehr nur sechs Kündigungen und fünf Verbeamtungen.
Ein "Sachstandsbericht" des Verteidigungsministeriums zur Personalentwicklung im Sanitätsdienst diagnostiziere einen "sprunghaften Anstieg unplanmäßiger ärztlicher Personalverluste in 2008". Der in der Bundeswehrplanung angestrebte Zuwachs von derzeit 3070 auf 3500 Sanitätsoffiziere bis 2010 sei "unter den derzeitigen Rahmenbedingungen" nicht zu realisieren, heißt es in dem Bericht. Sollten sich die Personalverluste und der gleichzeitig eingetretene drastische Rückgang an Bewerbern verstetigen, werde "weder der Bestand zu halten noch der erforderliche Aufwuchs zu realisieren sein".
Als Gründe für die hohe Abwanderungsrate nennt der Bericht die besseren Verdienstmöglichkeiten in zivilen Krankenhäusern und die hohe Belastung durch die Auslandseinsätze. Auch die Zahl der Bewerber sei deutlich zurückgegangen. Besonders gravierend sei die Lücke zwischen Stellenbedarf und -besetzung gerade in Bereichen, die für die Auslandseinsätze wichtig sind: Anästhesie, Chirurgie und Innere Medizin.
Quelle: ntv.de