Politik

Chemiewaffen in Syrien Assad schließt Inspektoren aus

Er sieht aus, als ober jemanden willkommen hieße - doch zumindest die UN-Inspektoren möchte Baschar al-Assad nicht in Syrien empfangen.

Er sieht aus, als ober jemanden willkommen hieße - doch zumindest die UN-Inspektoren möchte Baschar al-Assad nicht in Syrien empfangen.

(Foto: AP)

Erst lädt Assad UN-Inspektoren nach Syrien ein, nun dürfen diese aber nicht in das Land einreisen. Sie sollen nach Chemiewaffen suchen und sich nach dem Wunsch von UN-Generalsekretär frei im ganzen Land bewegen können. Das geht Assad aber viel zu weit.

Syrien will ein UN-Team zur Überprüfung eines möglichen Chemiewaffeneinsatzes in dem Bürgerkriegsland nicht einreisen lassen. Als Grund wurden "zusätzliche Aufgaben" genannt, die UN-Generalsekretär Ban Ki Moon dem Team erteilt habe und die "der Souveränität Syriens klar widersprechen", meldete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Syrische Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig des Chemiewaffeneinsatzes.

Ein Anschlag im Zentrum von Damaskus hat 19 Todesopfer gefordert.

Ein Anschlag im Zentrum von Damaskus hat 19 Todesopfer gefordert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Regime von Präsident Baschar al-Assad hatte das UN-Team ursprünglich selbst angefordert. Ban habe dann aber volle Bewegungsfreiheit für die Inspektoren in allen Landesteilen verlangt, hieß es bei Sana. "Syrien bedauert, dass Ban Ki Moon dem Druck nachgegeben hat, der von Ländern ausgeübt wird, die dafür bekannt sind, das Blutvergießen in Syrien zu fördern", zitierte die Agentur einen Vertreter des Außenministeriums. Assad und seine Getreuen werfen den Rebellen vor, in der Provinz Aleppo Chemiewaffen eingesetzt zu haben. Umgekehrt bezichtigt auch die Opposition die Regierungstruppen des Einsatzes von Chemiewaffen.

19 Tote bei Anschlag in Damaskus

Zuvor hatte der UN-Generalsekretär mitgeteilt, dass das Team in Zypern eingetroffen und einsatzbereit sei. Die Experten der Organisation für ein Verbot von Chemischen Waffen (OPCW) könnten innerhalb von 24 Stunden in Syrien mit ihren Ermittlungen beginnen, sagte Ban.

Unterdessen stieg die Zahl der Opfer eines Autobombenanschlags in der syrischen Hauptstadt bis Montagabend auf 19. Mindestens 60 Menschen seien verletzt worden, als sich ein Selbstmordattentäter in seinem Auto in der Nähe der syrischen Zentralbank in die Luft sprengte, teilten die oppositionellen syrischen Menschenrechtsbeobachter mit. Im staatlichen Fernsehen war von 15 Toten und 146 Verletzten die Rede. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Begonnen hatte der Bürgerkrieg in Syrien im März 2011 mit einer Revolte gegen die Führung von Staatspräsident Assad. Die UNO teilte im Februar mit, dass seitdem mehr als 70.000 Menschen getötet worden seien.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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