Politik

Selbstmordattentat in Damaskus Assad schwört Rache

Die Iman-Moschee wurde durch den Anschlag stark beschädigt.

Die Iman-Moschee wurde durch den Anschlag stark beschädigt.

(Foto: REUTERS)

Seit zwei Jahren bekämpfen sich in Syrien Assad-Treue und Rebellen. Nun erschüttert ein blutiger Selbstmordanschlag auf eine Moschee in Damaskus das Land. Regierung und Rebellen sind gleichermaßen empört.

Ärzte versorgen einen beim Selbstmordanschlag in Damaskus verletzten Mann.

Ärzte versorgen einen beim Selbstmordanschlag in Damaskus verletzten Mann.

(Foto: AP)

Fast 50 Menschen sind bei einem Selbstmordattentat in Damaskus gestorben. Der Attentäter riss auch den sunnitischen Kleriker Scheich Mohammed al-Buti mit in den Tod. Der hatte vor einigen Tagen erklärt, die Unterstützung der Armee sei eine religiöse Pflicht für Muslime in Syrien. Jetzt hat Präsident Baschar al-Assad Rache geschworen.

Assad erklärte in einem Beileidsschreiben an die Familie des Scheichs: "Wir werden deine Ideen weiter verfolgen und wir werden uns gegen die Ungerechten wehren, die andere zu Ungläubigen erklären, so lange, bis wir das Land von ihnen gesäubert haben." Unterdessen stieg die Zahl der Menschen, die in der Imam-Moschee zusammen mit dem Attentäter starben, auf 49. Am Donnerstag waren 42 Menschen gestorben, 7 weitere sind mittlerweile ihren Verletzungen erlegen. Etwa 80 Menschen wurden verletzt.

Zu dem Anschlag in der Moschee im Stadtteil Al-Masra, der auch bei vielen syrischen Oppositionellen Empörung auslöste, bekannte sich zunächst niemand. Das Nationale Koordinierungskomitee für demokratischen Wandel sprach von einem "verabscheuungswürdigen Terrorakt, der durch nichts zu rechtfertigen sei". Eine Moschee solle ein Ort des Friedens sein, wo nicht das Blut unschuldiger Zivilisten vergossen wird, hieß es in einer Erklärung der als gemäßigt geltenden Oppositionsgruppe.

Iran als Drahtzieher beschuldigt

Auch ein Sprecher der von Deserteuren gegründeten Freien Syrischen Armee (FSA) verurteilte den Anschlag, der "nichts mit den Zielen der Revolution zu tun" habe. Islamistische Brigaden, allen voran die Al-Nusra-Front, hatten in der Vergangenheit mehrere Selbstmordanschläge auf Armee-Stützpunkte verübt.

 Die FSA vermutet jedoch, dass hinter dem Anschlag der mit Assad verbündete Iran steckt. Ihr Sprecher Fahd al-Masri sagte: "Wenn die Al-Nusra-Front oder eine andere Brigade die Absicht gehabt hätte, Al-Buti zu töten, dann hätten sie es jederzeit an einem anderen Ort getan und nicht in einer Moschee."

Quelle: ntv.de, dpa

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