Politik

Trotz Besuch des UN-Gesandten Assads Truppen bombardieren Aleppo

Ein syrischer Kampfjet beim Angriff auf Aleppo: Dieses Foto entstand bereits 2012 in der belagerten Stadt.

Ein syrischer Kampfjet beim Angriff auf Aleppo: Dieses Foto entstand bereits 2012 in der belagerten Stadt.

(Foto: REUTERS)

Im Westen stehen die syrischen Streitkräfte, im Osten lauert der IS: Seit Monaten werden die gemäßigten Rebellen in ihrer Hochburg Aleppo belagert, die Lage ist ernst. Die Armee geht in die Offensive - ausgerechnet, als ein UN-Vermittler mit Assad verhandelt.

Die syrischen Streitkräfte gehen während eines Besuches des UN-Sondervermittlers in Damaskus mit neuer Härte gegen ihre Gegner vor. Nach Angaben der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben beim Abwurf von Fassbomben nahe Aleppo mindestens 21 Menschen, 14 weitere wurden am Vortag bei Luftschlägen nahe Damaskus getötet. Der UN-Gesandte Staffan de Mistura bemühte sich unterdessen nach syrischen Angaben in Damaskus um die Errichtung regionaler Waffenstillstandszonen in dem Bürgerkriegsland.

Die Waffenstillstandszonen sollten die Lieferung von Hilfsgütern erleichtern und ein Schritt zu einer Friedenslösung sein, berichtete die syrische Tageszeitung "Al-Watan". Neben dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad und Vertretern des Außenministeriums wolle der Gesandte auch von der Regierung geduldete Oppositionelle sprechen. Der Diplomat war im Juli zum Nachfolger von Lakhdar Brahimi zum Sondergesandten der Vereinten Nationen für Syrien ernannt worden.

Aus Hubschraubern fallen Fassbomben

Im Bürgerkrieg geht das Assad-Regime mit großer Härte gegen seine Gegner vor. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle waren am Samstag in den östlich von Damaskus gelegenen Regionen Ghuta und Duma mindestens 14 Menschen, darunter fünf Kinder, durch Luftangriffe getötet worden. Am Sonntag seien durch den Abwurf von Fassbomben auf die vom Islamischen Staat (IS) kontrollierte Region Al-Bab nordöstlich von Aleppo mindestens 21 Menschen getötet und mindestens 100 weitere verletzt worden. Unter den Toten befänden sich eine Frau und ein Kind. Die Fassbomben seien aus Hubschraubern und von Kampffliegern abgeworfen worden.

Aleppo gehört zu den am härtesten umkämpften Orten im syrischen Bürgerkrieg. Gemäßigte Rebellen sind bis auf eine schmale Versorgungsroute im Osten des Stadtzentrums eingeschlossen. IS-Kämpfer und Regimetruppen belagern die Stadt von zwei Seiten. Auch in der vom IS belagerten nordsyrischen Stadt Kobane gingen die Kämpfe am Wochenende weiter. Die IS-Miliz habe dabei am Samstag ein kurdisches Flüchtlingslager im Westen der Stadt mit Mörsergranaten beschossen, berichtete die Beobachtungsstelle. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen