Politik

Öffentlicher Dienst Atempause in Potsdam

Nach zehnstündigen Verhandlungen ist die wohl entscheidende Tarifrunde für den öffentlichen Dienst am Abend in Potsdam unterbrochen worden. Die Gespräche sollen am Sonntag fortgesetzt werden. Zum Stand der Verhandlungen machten Arbeitgeber und Gewerkschaften keine Angaben. Die sechste Verhandlungsrunde ist der letzte Versuch, einen bundesweiten Arbeitskampf im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen abzuwenden. Ohne Kompromiss in Potsdam an diesem Wochenende scheint ein massiver Arbeitskampf im April so gut wie sicher.

Hauptstreitpunkte waren weiterhin höhere Einkommen und längere Arbeitszeiten für die Angestellten des Bundes und der Kommunen. Zu Beginn des Treffens hatten sich nur die Verhandlungsführer - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle, sowie auf Gewerkschaftsseite ver.di-Chef Frank Bsirske und der Vorsitzende der Tarifunion des Beamtenbundes dbb, Frank Stöhr - in kleiner Runde zusammengesetzt.

Innenminister Schäuble appellierte an die Verantwortung der Gewerkschaften. Bsirske forderte die Arbeitgeber auf, ihr Angebot zu verbessern. Die Gewerkschaften verlangen für die 1,3 Millionen Angestellten 8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro im Monat.

Schlichtung ohne Ausweg

Ein Schlichtungsversuch über Ostern hatte keinen Ausweg aus dem Tarifkonflikt gezeigt. Die vom früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth (CDU) vorgelegte Empfehlung war von den Gewerkschaften abgelehnt worden. Späth hatte für zwei Jahre 6 Prozent mehr Einkommen, zwei Einmalzahlungen und längere Arbeitszeiten empfohlen. Dieses Angebot bedeutet nach Rechnung der Gewerkschaften für viele Beschäftigte unter Berücksichtigung der Inflationsrate ein Minusgeschäft.

Quelle: ntv.de

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