Politik

Ausnahmezustand in Griechenland Athen setzt Militär ein

Seit Tagen protestieren die Lastwagenfahrer in Griechenland gegen ein geändertes Arbeitsgesetz - jeder soll in Zukunft den Job ausüben dürfen. Die Folge: Die Protestler liefern keinen Treibstoff mehr an Tankstellen aus. Jetzt schickt Athen das Militär, die wenigstens die wichtigsten Bereiche versorgen soll.

Protestierender Lkw-Fahrer vor dem Transportministerium in Athen.

Protestierender Lkw-Fahrer vor dem Transportministerium in Athen.

(Foto: dpa)

Nach tagelangem Streik der griechischen Tank- und Lastwagenbesitzer hat sich die Situation im Lande nur leicht verbessert. Das Militär sollte die Versorgung von Krankenhäusern, staatlichen Behörden, Elektrizitätswerken und anderen für die Wirtschaft wichtigen Bereichen übernehmen. Die Marine ist für abgelegene Inseln verantwortlich. Dies beschlossen die zuständigen Minister bei einer Sitzung in Athen angesichts der immer schlechter werdenden Versorgungslage im Lande.

Vor Beginn der Hilfe durch das Militär hatten in Athen noch etwa 15 Prozent der Tankstellen Treibstoff. Auf den Touristeninseln Rhodos, Paros, Naxos und Chios hatte sich die Situation erheblich verbessert, berichtete der staatliche Rundfunk. Erhebliche Probleme gab es in Nordgriechenland und vor allem auf der touristischen Halbinsel Chalkidiki sowie in einigen Regionen der Insel Kreta. In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki kam es zu Auseinandersetzungen zwischen streikenden Lastwagenbesitzern und der Polizei. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. Hunderte Urlauber ließen nach Medienberichten ihre Mietautos stehen, weil ihnen der Treibstoff ausgegangen war.

Die Lastwagenbesitzer protestieren seit Tagen gegen ein geplantes Gesetz der Regierung, wonach jeder Besitzer eines Lkw- Führerscheins als Lastwagenfahrer arbeiten darf. Zudem soll die Ausgabe neuer Lizenzen in den nächsten drei Jahren stufenweise abgeschafft werden. Je nach Größe des Wagens kosteten Lizenzen bisher bis zu 300.000 Euro.

Quelle: ntv.de, dpa

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