Politik

Russisches Militär beschwichtigt Atom-U-Boot gerät in Brand

Die "Jekaterinburg" im Dezember 2010.

Die "Jekaterinburg" im Dezember 2010.

(Foto: AP)

Bei einem Brand im nordrussischen Rosljakowo-Dock fängt auch eines der größten Atom-U-Boote des Landes Feuer. Es bestehe keine Gefahr eines Austritts von Radioaktivität, teilt das Verteidigungsministerium mit. Die Atomwaffen seinen bereits zuvor von Bord geschafft worden, heißt es. Die Antriebsreaktoren werden abgeschaltet.

Bei Reparaturarbeiten ist die äußere Hülle eines der größten Atom-U-Boote der russischen Flotte in Brand geraten. Das Feuer sei auf einem hölzernen Gerüst in dem Dock in der nordrussischen Region Murmansk ausgebrochen und habe dann auf das U-Boot übergegriffen, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax einen Marinesprecher. Angaben zur Brandursache wurden nicht gemacht. "Das Strahlungsniveau ist normal", sagte eine Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums. "Niemand wurde verletzt."

Auch nach Angaben eines Sprechers des Verteidigungsministeriums bestand keine Gefahr eines Austritts von Radioaktivität. Die beiden Antriebsreaktoren seien abgeschaltet gewesen. Zudem seien alle Atomwaffen und konventionellen Raketen entfernt worden, noch bevor das U-Boot in das Rosljakowo-Dock nahe der Grenze zu Norwegen eingelaufen sei, sagte der Ministeriumssprecher im Staatsfernsehen.

Spezialhubschrauber im Einsatz

Elf Feuerwehrbrigaden und ein Löschboot waren im Einsatz, um die Flammen einzudämmen. Der Fernsehsender TV-21 berichtete zudem, ein Spezialhubschrauber habe tonnenweise Wasser auf das U-Boot geschüttet. Die Nachrichtenagentur Ria meldete unter Berufung auf einen Werft-Mitarbeiter, man werde versuchen, das U-Boot bis auf den Turm unter Wasser zu lassen, um so das Feuer zu löschen.

"Ich habe etwa zehn Meter hohe Flammen gesehen", sagte ein Augenzeuge dem Fernsehsender. Auch nachdem das Feuer unter Kontrolle gebracht worden war, zeigten Fernsehbilder riesige Rauchwolken aufsteigen.

Bei dem betroffenen Atom-U-Boot handelte es sich nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums um die 11.740 Tonnen schwere "Jekaterinburg". Es gehört der Delta-IV-Klasse an und kann russischen Medienberichten zufolge 16 Interkontinental-Raketen mit sich führen.

Russlands bislang schlimmstes U-Boot-Unglück in der Ära nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ereignete sich im August 2000. Damals sank das Atom-U-Boot "Kursk" in der Barentssee. Alle 118 Besatzungsmitglieder starben.

Quelle: ntv.de, AFP

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