Politik

Aufträge für US-Nuklearindustrie Atomare Hilfe für Indien

Der US-Kongress hat den Weg für den umstrittenen Nuklearhandel mit Indien frei gemacht. Im Senat stimmten am Mittwochabend in Washington 86 Senatoren für die Abmachung mit Neu Delhi, 13 waren dagegen. Das Repräsentantenhaus hatte das Abkommen schon vorher mit großer Mehrheit gebilligt.

Kritiker bemängeln vor allem, dass Indien Atomtechnologie aus den USA erhält, obwohl das Land den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat. Um das Abkommen zu ermöglichen, hatte sich die indische Regierung verpflichtet, keine neuen Atomwaffentests mehr durchzuführen.

Lukrative Aufträge für US-Nuklearindustrie

Präsident George W. Bush begrüßte die Kongress-Entscheidung, mit der die Anstrengungen der USA für eine Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen gestärkt und Arbeitsplätze geschaffen würden. Er hatte nachdrücklich auf eine Genehmigung des Abkommens mit Indien gedrängt, um zu verhindern, dass der US-Nuklearindustrie lukrative Aufträge entgehen. Der einflussreiche Senator Richard Lugar lobte die "strategische Partnerschaft mit einer Nation, die unsere demokratischen Werte teilt und einen wachsenden Einfluss in der Welt hat".

Mit dem Abkommen wird ein rund drei Jahrzehnte altes Verbot der Lieferung amerikanischer Nukleartechnik an Indien beendet. Die Regierungen in Washington und Neu Delhi hatten sich schon 2006 darauf verständigt. Seitdem gab es aber schwierige Verhandlungen über die Ausgestaltung des Abkommens.

"Kapitulation vor dem US-Imperialismus"

Die Parteien der indischen Regierungskoalition begrüßten die Entscheidung des US-Parlaments. "Dies ist ein historischer Moment. (...) Es ist die Anerkennung Indiens als Supermacht und ein Triumph der Vision von Ministerpräsident Manmohan Singh", sagte Abhishek Manu Singhvi, Sprecher der Kongresspartei.

Indische Oppositionsführer, wie der Kommunistenchef Prakash Karat, sprachen dagegen von einer "Kapitulation vor dem US-Imperialismus".

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen