Bislang größter Transport Atommüll nach Gorleben
05.11.2002, 08:11 UhrDer bislang größte Castor-Transport mit Atommüll ins Zwischenlager Gorleben steht unmittelbar bevor. In der kommenden Woche sollen zwölf Behälter mit hoch radioaktiven Glaskokillen aus der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Niedersachsen gebracht werden.
Erneut werden tausende Polizeibeamte den Transport sichern. Die Bezirksregierung Lüneburg hat vom kommenden Montag an alle Demonstrationen entlang der Transportstrecke zwischen Lüneburg und Gorleben verboten. Atomkraftgegner kündigten dennoch Protestaktionen an.
Im vergangenen Jahr waren im Frühjahr und im Herbst jeweils sechs Castor-Behälter von La Hague nach Gorleben gerollt. Wegen der Millionen-Kosten der Transporte, die bislang das Land Niedersachsen weitgehend allein trägt, hat die rot-grüne Bundesregierung eine Bündelung zugesagt. Die beiden Transporte im vergangenen Jahr haben Niedersachsen nach Angaben des Innenministeriums in Hannover knapp 60 Millionen Euro gekostet.
Der Castor-Zug wird voraussichtlich am kommenden Montag in der französischen Verladestation Valognes losfahren. Er könnte am Dienstag oder Mittwoch im Verladebahnhof Dannenberg eintreffen. Dort werden die zwölf Behälter auf Tieflader umgesetzt und dann auf einer rund 20 Kilometer langen Straßenstrecke ins Zwischenlager gebracht.
Die verschiedenen Anti-Atom-Gruppierungen kritisierten das Demonstrationsverbot als "Diffamierung" und "Kriminalisierung" der Castor-Gegner. Sie wollen mit ihren Protesten am kommenden Samstag am Erkundungsbergwerk in Gorleben beginnen.
Quelle: ntv.de