Von Obama über Orbán bis Milei Attacke auf Trump schockt Politiker weltweit
14.07.2024, 07:14 Uhr Artikel anhören
Die Schüsse auf den US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump lösen weltweit Reaktionen aus. Von überall erreichen den republikanischen Politiker Solidaritätsbekundungen, zudem verurteilen zahlreiche Regierungschefs den Vorfall in den USA.
US-Präsident Joe Biden hat den gewaltsamen Vorfall bei einer Wahlkampfveranstaltung seines republikanischen Konkurrenten Donald Trump verurteilt und ihm seine Unterstützung ausgesprochen. "Es gibt in Amerika keinen Platz für diese Art von Gewalt", sagte Biden. "Es ist krank. Es ist krank." Dies sei einer der Gründe, "warum wir als Nation zusammenstehen müssen", fuhr Biden fort. Die Vorstellung, dass es in den USA politische Gewalt gebe, sei unerhört. "Jeder, wirklich jeder muss das verurteilen." Biden sagte, er hoffe, bald mit Trump sprechen zu können.
Zuvor hatte Biden bereits erklärt, die USA müssten "als eine Nation zusammenstehen, um dies zu verurteilen". Mit Blick auf Trump legte der 81-Jährige in der Erklärung dar, er sei "dankbar zu hören, dass er in Sicherheit ist und es ihm gut geht". "Ich bete für ihn und seine Familie und für all diejenigen, die auf der Versammlung waren, während wir auf weitere Informationen warten."
Der Vorfall im US-Bundesstaat Pennsylvania hatte sich ereignet, als Trump auf der Bühne in der Kleinstadt Butler gerade mit seiner Rede begonnen hatte. Nach mutmaßlichen Schüssen rissen Beamte des Secret Service Trump zu Boden, danach stand der Ex-Präsident mit Blut an seinem rechten Ohr auf. Er wurde mit kämpferisch gereckter Faust von der Bühne eskortiert und in Sicherheit gebracht. Trumps Wahlkampfteam teilte später mit, dem 78-jährigen Ex-Präsidenten gehe es gut, er werde in einer medizinischen Einrichtung vor Ort untersucht. Das FBI stufte die Attacke wenig später als Mordversuch ein.
Schumer: "Erleichtert, dass Trump in Sicherheit ist"
Vizepräsidentin Kamala Harris warnte vor einer Eskalation der Gewalt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit. Sie bete für den Republikaner, seine Familie und alle, die von dem Angriff betroffen seien.
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama wünschte Trump eine schnelle Genesung. "Es gibt absolut keinen Platz für politische Gewalt in unserer Demokratie", schrieb der Demokrat bei X. Der Vorfall gebe Anlass, sich zu Anstand und Respekt in der Politik zu bekennen.
Auch mehrere hochrangige Kongressabgeordnete der Demokraten und der Republikaner verurteilten den mutmaßlichen Angriff auf Trump. Darunter ist der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, er zeigte sich "entsetzt" von den Ereignissen und "erleichtert, dass Trump in Sicherheit ist". Der Minderheitsführer der Republikaner in der Kammer, Mitch McConnell, erklärte, Gewalt habe keinen Platz in der US-Politik.
EU-Chefdiplomat Borrell: "Inakzeptable Gewalttaten"
Die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi schrieb auf X: "Als jemand, deren Familie Opfer politischer Gewalt geworden ist, weiß ich aus erster Hand, dass politische Gewalt jeglicher Art in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Ich danke Gott, dass der ehemalige Präsident Trump in Sicherheit ist."
Politiker in aller Welt zeigten sich geschockt von den Ereignissen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell verurteilte den Angriff scharf. "Ich bin schockiert über die Nachricht vom Angriff auf Präsident Trump", schrieb der Außenbeauftragte der Europäischen Union auf X. "Wieder einmal erleben wir inakzeptable Gewalttaten gegen Politiker."
Ähnlich äußerte sich Kanadas Regierungschef Justin Trudeau. Der Vorfall mache ihn wütend, schrieb Trudeau bei X. "Es kann nicht genug betont werden: Politische Gewalt ist niemals akzeptabel." Seine Gedanken seien bei dem ehemaligen US-Präsidenten, den Teilnehmern der Veranstaltung und allen Amerikanern.
Starmer ist "entsetzt über die schockierenden Szenen"
Großbritanniens Premierminister Keir Starmer wählte ebenso klare Worte. "Ich bin entsetzt über die schockierenden Szenen bei Präsident Trumps Kundgebung und wir senden ihm und seiner Familie unsere besten Wünsche", teilte Starmer, der erst seit Anfang Juli im Amt ist, auf X mit. "Politische Gewalt in jeglicher Form hat keinen Platz in unseren Gesellschaften und meine Gedanken sind bei allen Opfern dieses Angriffs."
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva verurteilte die Attacke ebenfalls scharf. "Der Angriff auf den ehemaligen Präsidenten Donald Trump muss von allen Verfechtern der Demokratie und des Dialogs in der Politik entschieden zurückgewiesen werden", teilte Lula auf X mit. "Was wir heute gesehen haben, ist inakzeptabel."
Ungarns Regierungschef Viktor Orbán drückte dem früheren US-Präsidenten ebenfalls seine Solidarität aus. "Meine Gedanken und Gebete sind in diesen dunklen Stunden bei Präsident Donald Trump", schrieb Orbán auf X. Die beiden Rechtspopulisten Orbán und Trump pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis.
Milei erhebt Vorwürfe, Meloni wünscht sich Dialog
Argentiniens Präsident Javier Milei solidarisierte sich mit Trump. Er sprach auf X von einem "feigen Attentat". Im Kontext des Vorfalles warf Milei internationalen Linken unter anderem vor, "Gewalt zu fördern". Aus Angst, Wahlen zu verlieren, griffen sie auf Terrorismus zurück, so Milei. Er hoffe auf eine rasche Genesung des Ex-Präsidenten und "auf eine faire, friedliche und demokratische Wahl in den Vereinigten Staaten".
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich erschüttert. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", schrieb Netanjahu von sich und seiner Frau bei X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung." Israels Präsident Izchak Herzog schrieb auf X, er wünsche Trump "im Namen des gesamten israelischen Volkes" schnelle Genesung. Er verurteile den Anschlag auf Trump auf das Schärfste. "Aus Jerusalem wünschen wir ihm alles Gute", schrieb Herzog und fügte hinzu: "Unsere Gedanken sind bei allen Verletzten und der Familie des getöteten Zuschauers."
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief indes zu mehr Dialog auf. Ihre Solidarität und Wünsche für eine schnelle Genesung gingen an Trump - "in der Hoffnung, dass sich in den nächsten Monaten des Wahlkampfes Dialog und Verantwortung gegen Hass und Gewalt durchsetzen könnten", schrieb Meloni bei X.
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Quelle: ntv.de, tsi/AFP/rts/dpa