Anschlagserie im Irak Attentäter im Rollstuhl
25.02.2008, 11:02 UhrEinen Tag nach den blutigen Attacken auf schiitische Pilger hat eine neue Serie von Terroranschlägen den Irak erschüttert. In der nördlichen Stadt Samarra starben nach Polizeiangaben der Vizekommandeur einer Einheit der irakischen Armee und mehrere Zivilisten, als sich ein Selbstmordattentäter in einem Rollstuhl in die Luft sprengte. In der Stadt Mossul töteten Aufständische vier Polizisten.
Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak berichtete, in der 400 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt seien außerdem drei Angehörige einer Familie getötet worden, als ein "merkwürdiger Gegenstand auf ihr Haus fiel und explodierte". Vier Frauen seien durch die Explosion verletzt worden, hieß es. Drei weitere Zivilisten starben laut Aswat al-Irak durch die Explosion eines Sprengsatzes in Bagdads südlichem Vorort Al-Safaranija. Am Vortag hatten Terroristen 44 Schiiten getötet, die auf dem Weg in die Pilgerstadt Kerbela waren, um dort an den Feierlichkeiten zum Gedenken an den Tod des Imams Hussein im Jahr 680 teilzunehmen.
In Bagdad wurden in der Nacht laut Aswat al-Irak zwei Angehörige des zurückgetretenen irakischen Vizeregierungschefs Salam al-Saubai ermordet. Al-Saubai gehört der sunnitischen Konsensfront an, deren Minister das Kabinett aus Protest gegen die Politik von Regierungschef Nuri al-Maliki verlassen haben. Die US-Armee berichtete, Aufständische hätten am Sonntag in Bagdad zwei amerikanische Soldaten getötet.
Quelle: ntv.de