Mehr als 40 Tote in Afghanistan Attentäter suchen sich Markt aus
14.08.2012, 17:38 UhrDie Gewalt in Afghanistan reißt auch im Ramadan nicht ab: Auf einem Markt kaufen ahnungslose Menschen für das Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats ein, als sich gleich drei Attentäter in die Luft sprengen.

Hier starb ein afghanischer Gouverneur, in Sarandsch auch zahlreiche Zivilisten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Bei einer Serie von Bomben- und Selbstmordanschlägen sind in Afghanistan mindestens 43 Menschen getötet worden. Mehr als 60 weitere wurden verletzt. Allein 25 Zivilisten und vier Polizisten starben, als drei Selbstmordattentäter auf einem belebten Markt in der südwestafghanischen Provinzhauptstadt Sarandsch ihre Sprengstoffwesten zündeten. Acht weitere Selbstmordattentäter seien entweder getötet oder festgenommen worden, sagte der stellvertretende Polizeisprecher der Provinz Nimrus, Abdul Majid Latifi.
Ziel der Attentäter war ein Markt in der Nähe eines Krankenhauses. Dort kauften zahlreiche Menschen für das Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der nächsten Woche ein. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Der Anschlag ist einer der schwersten in den vergangenen Monaten in Afghanistan. Die Internationale Schutztruppe Isaf hat die Verantwortung in Nimrus bereits vollständig an die einheimischen Sicherheitskräfte übergeben und nach eigener Aussage keine Soldaten mehr in der Provinz stationiert.
In der Provinz Kundus im Norden Afghanistan starben bei einem Bombenanschlag auf einen Markt mindestens zehn Menschen. Die Bombe war nach Angaben der Polizei in einem Motorrad versteckt.
Erneuter Anschlag auf Grenzpolizisten
In einem Hinterhalt in der nordostafghanischen Provinz Badachschan wurden nach Angaben der Provinzregierung ein Distriktgouverneur und drei Grenzpolizisten getötet. Die Taliban bekannten sich zu der Tat.
Auf der pakistanischen Seite der Grenze wurden bei Gefechten am Unabhängigkeitstag Pakistans nach Angaben aus Sicherheitskreisen 23 Aufständische und drei Soldaten getötet. 18 weitere Soldaten seien bei den mehrstündigen Kämpfen am Dienstag im Stammesgebiet Orakzai verwundet worden, sagte ein Offizier der pakistanischen Grenztruppen, der nicht namentlich genannt werden wollte
Quelle: ntv.de, dpa