Politik

Hilfe für malische Armee rückt näher Ausbildung beginnt Anfang April

An einem Einsatz zur Unterstützung der in weiten Teilen desolaten Armee Malis werden sich Soldaten aus mehreren EU-Ländern beteiligen. Zunächst ist die Mission auf 15 Monate begrenzt. Derweil gehen die Kämpfe im Norden des Landes mit aller Härte weiter.

Der französische General François Lecontre ruft die EU zur Unterstützung der malischen Armee auf.

Der französische General François Lecontre ruft die EU zur Unterstützung der malischen Armee auf.

(Foto: AP/dpa)

Die Ausbildung der malischen Streitkräfte durch Soldaten aus der Europäischen Union beginnt am 2. April. Das teilte der Kommandeur der EU-Ausbildungsmission für Mali (EUTM Mali), der französische General François Lecointre, in Brüssel mit. "Es gibt einen erheblichen Bedarf", so der General. Die malische Armee müsse von Grund auf erneuert werden.

In den kommenden 15 Monaten sollen rund 3000 Soldaten der malischen Armee von den Europäern ausgebildet werden. Das ist nahezu die Hälfte aller Soldaten des westafrikanischen Landes. Insgesamt schickt die EU etwa 550 Soldaten in das Land, von denen sich rund 250 an der Ausbildung beteiligen werden. Die restlichen Soldaten werden unter anderem für den Schutz der Ausbilder verantwortlich sein. Die EU-Soldaten haben keinen Kampfauftrag.

Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas hat bisher rund 6250 Soldaten aus den Nachbarländern Malis in das Krisengebiet geschickt. Sie sollen die französische Armee im Kampf gegen radikalislamische Extremisten vor allem im Norden des Landes ablösen. Lecointre rief die EU-Regierungen auf, die Streitkräfte Malis auch mit Waffen, Fahrzeugen und anderem militärischen Gerät zu unterstützen. Dies würde dringend benötigt.

Erstmals hat die Bundeswehr unterdessen französische Kampfjets im Einsatz gegen islamistische Rebellen in Mali betankt. Einen entsprechenden Bericht des verteidigungspolitischen Blogs "Augen geradeaus" bestätigte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr, ohne Einzelheiten zu nennen. Der erste Einsatz des deutschen Spezialflugzeugs vom Typ A310 hatte bereits am Montag stattgefunden. Die Maschine war erst am Samstag - zwei Tage nach der Zustimmung des Bundestags zur Mali-Mission - in den Einsatz gestartet. Die Bundeswehr unterstützt den Kampfeinsatz französischer und afrikanischer Truppen auch mit drei Transall-Transportmaschinen.

Mehrere Tote bei Gefechten an der Grenze zu Algerien

Bei schweren Gefechten im Ifoghas-Gebirge an der algerischen Grenze wurde neben 15 islamistischen Kämpfern auch ein 26-jähriger französischer Fallschirmjäger getötet. Es handelt sich bei ihm um das dritte Opfer auf Seiten der Franzosen.

Im Zuge der Auseinandersetzungen in dem Bergmassiv wurde zunächst auch vom Tode Islamisten-Führers Mokthar Belmokthar berichtet. Dieser gilt als der Hauptverantwortliche der Geiselnahme auf dem algerischen Gasfeld, bei der im Januar 37 ausländische Geiseln ums Leben kamen. Das französische Verteidigungsministerium konnte den Belmokthars bisher aus Mangel an Beweisen jedoch noch nicht bestätigen.

Die französische Armee griff bereits am 11. Januar auf Bitten der malischen Regierung in den seit Frühjahr 2012 anhaltenden Konflikt ein. Unter Billigung der Vereinten Nationen befinden sich inzwischen rund 3500 französische Soldaten in Mali.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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