Wer sich als Flüchtling in einem westlichen Land um Asyl bewirbt, muss mit langen Wartezeiten rechnen. Was die Hilfesuchenden Kraft kostet, geht bei dem entsprechenden Land vor allem ins Geld. Australien ergreift deswegen eher unkonventionelle Maßnahmen.

Australien zahlt laut Innenministerium Flüchtlingen beim Rückzug ihres Asylantrags und der Rückkehr in ihr Heimatland Geld. Es sei seit zehn Jahren Standard, Asylsuchenden einen Ansporn zu bieten, wieder zurückzukehren, sagte Innenminister Scott Morrison. Er ließ offen, in welcher Höhe den Flüchtlingen Geld angeboten wird.

In den Medien hatte es zuvor geheißen, die Regierung habe die Beträge im Vergleich zu früher mehr als verdreifacht. Angeblich erhielten Libanesen den Maximalbetrag von 10.000 australischen Dollar (rund 6900 Euro), während für Iraner 7000 und Afghanen 4000 Dollar vorgesehen seien. Flüchtlinge aus Pakistan und Sri Lanka sollen demnach weniger bekommen.

Seit der Wahl der amtierenden konservativen Regierung unter Tony Abbott im September seien 283 Asylsuchende freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt, teilte Canberra mit. Die jährlichen Kosten für einen Flüchtling mit einem befristeten Visum belaufen sich auf 45.000 australische Dollar (rund 31.000 Euro).