Politik

Kopf-an-Kopf-Rennen down under Australier fiebern Wahlausgang entgegen

Bitte lächeln: Malcolm Turnbull und seine Frau Lucy bei der Stimmabgabe.

Bitte lächeln: Malcolm Turnbull und seine Frau Lucy bei der Stimmabgabe.

(Foto: dpa)

Australien erlebt eine spannende Wahlnacht. Nur einen Prozentpunkt liegen die beiden Spitzenkandidaten der Konservativen und der Labor-Partei laut letzten Umfragen auseinander.

Mit hauchdünnem Vorsprung in den letzten Wählerumfragen ist Australiens konservativer Regierungschef Malcolm Turnbull in die Parlamentswahl gegangen. Der Abstand zu dem Labor-Spitzenkandidaten Bill Shorten betrug aber nur ein Prozent, so dass keine Vorhersage zum Wahlergebnis möglich war.

Bill Shorten.

Bill Shorten.

(Foto: dpa)

Wie eine Umfrage im Auftrag der Zeitung "The Australian" ergab, kehren Australier wie Wähler in Europa den traditionellen Parteien den Rücken. 23 Prozent wollten andere als die Volksparteien wählen, berichtete die Zeitung, so viele wie seit 1934 nicht mehr. "Wir können es schaffen", beschwor Shorten (49) Wähler bei einem Zwischenstopp in einem Wahllokal in Sydney. Er genehmigte sich dort mit Labor-Anhängern in der zum Wahllokal umfunktionierten Schulkantine einen Hot Dog, ehe er weiterzog.

Turnbull (61) beschränkte sich in seinem Wahlkreis Wentworth in Sydney bei der Stimmabgabe auf grünen Tee. Vor den Kameras wiederholte er sein Mantra: "Australien braucht eine stabile, konservative Regierung." Die Spitzenkandidaten waren mit traditionellen Themen in den Wahlkampf gezogen. Turnbull versprach mehr Wachstum und Arbeitsplätze, Shorten mehr Ausgaben für Bildung und Gesundheit.

Das Thema Klimawandel fand im Wahlkampf nur am Rande statt, obwohl Australien wegen seiner hohen klimaschädlichen CO2-Emissionen und den schon spürbaren Folgen mit Korallensterben am Great Barrier Reef besonders betroffen ist. Keine Partei will die für die hohen Emissionen verantwortliche wichtige Kohleindustrie einschränken.

Es herrscht Wahlpflicht auf dem fünften Kontinent. Rund ein Viertel der knapp 16 Millionen eingetragen Wähler hatten ihre Stimme vorab bereits abgegeben. Gewählt werden neben den 150 Abgeordneten des Unterhauses auch 76 Senatoren für die zweite Parlamentskammer. Das Ergebnis soll gegen 15 Uhr MESZ feststehen.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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