Türkische Grenze zu Syrien Autobombe tötet acht Menschen
21.08.2012, 07:03 Uhr
Gaziantep liegt im Süden der Türkei, eine eine Autostunde entfernt von der syrischen Grenze.
(Foto: REUTERS)
Die Autobombe in der Nähe einer Polizeistation an der türkisch-syrischen Grenze detoniert per Fernzündung. Acht Menschen sterben, etwa 60 müssen ins Krankenhaus. Im Verdacht für den Anschlag steht die PKK. Die türkische Regierung beschuldigt die syrische Armee, die Milizen mit Waffen zu versorgen.
Bei einem Bombenanschlag nahe der türkischen Grenze zu Syrien sind mindestens acht Menschen getötet worden. Die Attentäter hätten in Gaziantep unweit einer Polizeistation eine Autobombe gezündet, berichteten türkische Fernsehsender weiter. Der Gouverneur der Stadt, Erdal Ata, sagte, fast 60 Menschen seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden. Ein Bekenntnis lag zunächst nicht vor. Die Tat wurde der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK zugeschrieben. Bilder zeigten Löscharbeiten zwischen brennenden Autos.
In Gaziantep hat die Türkei Flüchtlinge des Bürgerkrieges in Syrien aufgenommen. Fast 70.000 Menschen sind bereits in die Türkei geflohen, weshalb die Regierung die Einrichtung von Schutzzonen der Vereinten Nationen im Nachbarland vorschlug.
Der Konflikt zwischen türkischen Sicherheitskräften und kurdischen Rebellen hatte sich in den vergangenen Wochen wieder verschärft. Die PKK hat mehrfach türkische Sicherheitskräfte angegriffen.
Ankara hat das Regime in Damaskus und die iranische Führung beschuldigt, die PKK zu unterstützen. Die türkische Regierung will verhindern, dass die Milizen den Bürgerkrieg im benachbarten Syrien nutzt, um dort dauerhaft von Kurden bewohnte Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die PKK wird von der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie kämpft seit Anfang der 1980er Jahre für Unabhängigkeit oder größere Autonomie der Kurdengebiete in der Türkei. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat.
Quelle: ntv.de, dpa/rts