Politik

Franzosen gegen Rentenreform Bahnstreik radikal

Die französischen Eisenbahner haben ihren Streik gegen die Rentenreform fortgesetzt und abermals massive Verkehrsbehinderungen verursacht. Die meisten Metros und Pendlerzüge in Paris fielen aus. Auf den Zubringerstraßen in die Hauptstadt staute sich der Verkehr auf mehr als 230 Kilometern, fast doppelt so lang wie am ersten Streiktag. Nur jeder dritte TGV verließ das Depot.

Knapp 75 Prozent der Bahnbeschäftigten beteiligten sich am Donnerstag an dem Streik, so hoch war die Mobilisierung seit 50 Jahren nicht mehr. Staatspräsident Nicolas Sarkozy gab sich dennoch entschlossen, die angekündigte Kürzung der Rentenprivilegien umzusetzen. "Der Präsident ist wegen seines Reformprogramms gewählt worden, er wird die Reformen machen", sagte sein Sprecher David Martinon. Arbeitsminister Xavier Bertrand werde sich ab kommender Woche mit den Gewerkschaften zusammensetzen.

Die sogenannten Rgimes Spciaux gewähren Beschäftigten von Staatsbetrieben Frühpensionen. Lokführer können bereits mit 50 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen. Sarkozy will ihre generelle Arbeitszeit von 37,5 auf die üblichen 40 Jahre anheben. Betroffen sind 1,6 Millionen Menschen.

Zuletzt versuchte 1995 Regierungschef Alain Jupp, die Vergünstigungen zu kappen. Er musste nach dreiwöchigen Massenstreiks die Reform zurückziehen. Inzwischen teilt etwa die Hälfte der Bevölkerung die Ansicht der Regierung, dass die Privilegien nicht mehr finanzierbar seien.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen