Zugeständnisse an die Opposition Bahrains König begnadigt Gegner
22.02.2011, 13:16 Uhr
In Bahrain wurden die Todesopfer der Proteste zu Grabe getragen.
(Foto: REUTERS)
Das Herrscherhaus von Bahrain versucht mit Zugeständnissen an die Regierungsgegner, die Lage im Land zu beruhigen. König Chalifa begnadigte mehrere Oppositionelle.
Der bahrainische König Hamad bin Issa al-Chalifa geht nach den massiven Protesten in seinem Land auf die Opposition zu. Der Monarch habe 25 angeklagte Schiiten begnadigt, denen Umsturzpläne und Mitgliedschaft in einem terroristischen Netzwerk vorgeworfen worden waren, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabija.
Gegen die Beschuldigten, darunter auch ein Internet-Blogger, lief seit Oktober vergangenen Jahres in dem Golfstaat ein Prozess. Oppositionsgruppen haben für einen vom Königshaus angebotenen nationalen Dialog die Freilassung aller politischen Gefangenen gefordert.
Armee zieht sich zurück

Bahrains König versucht sein Volk für sich zu gewinnen (hier eine Demonstration von Anhängern).
(Foto: AP)
Bereits am Montag war es nach tagelangen Unruhen in Bahrain ruhig geblieben. Nach dem Rückzug der Armee in die Kasernen hatten mehrere tausend Regierungsgegner am Wochenende den zentralen Perlenplatz wieder besetzt und dort Lager aufgeschlagen. Kronprinz Scheich Salman bin Hamad al-Chalifa bedauerte in einem Fernsehinterview den Tod von mindestens vier Demonstranten innerhalb der vergangenen Tage.
Die Proteste werden vor allem von unzufriedenen Schiiten getragen. Rund zwei Drittel der Bahrainer sind Schiiten; das Königshaus und die Regierung sind hingegen sunnitisch. Der kleine Inselstaat im Golf gilt als strategisch wichtiger Partner der USA. Manama ist der Hafen der 5. US-Flotte, die vor allem im Persischen Golf und im Indischen Ozean eingesetzt wird.
Quelle: ntv.de, dpa