Frauenquote in der Bundeswehr Bald jeder dritte Offizier weiblich
07.05.2004, 21:35 UhrBei der Bundeswehr soll nach einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" eine Frauenquote eingeführt werden. Wie das Blatt berichtet, sollen bei Beförderungen Soldatinnen so lange Vorrang vor männlichen Kollegen mit gleicher Qualifikation erhalten, bis jede zweite Karriereposition im Sanitätsdienst und jede dritte dieser Stellen in allen anderen Bereichen mit Frauen besetzt sind. Dies soll nach Informationen des Blattes für alle Posten vom Feldwebel an aufwärts gelten.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dazu am Freitag, im Ministerium würden Entwürfe zur Umsetzung des Bundesgleichstellungsgesetzes erarbeitet und mit dem Familienministerium abgestimmt.
Die von der Zeitung genannten Details bestätigte er unter Hinweis auf die noch laufenden Abstimmungen nicht. Er gehe davon aus, dass es ein Ergebnis noch in diesem Jahr geben werde.
Im Juli 2001 konnten erstmals in der Geschichte der deutschen Armee Offiziersanwärterinnen für den freiwilligen Dienst an der Waffe zu einem regulären Einberufungstermin in die Kasernen einrücken - insgesamt 227 weibliche künftige Kommandeure in Heer, Luftwaffe und Marine. Anfang des Jahres hatten zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Frauen bei der Bundeswehr die Grundausbildung mit der Waffe begonnen. Davor gab es weibliche Soldaten nur im Sanitäts- und Musikdienst.
Die völlige Öffnung der Bundeswehr für Frauen war von der jungen Elektronikingenieurin Tanja Kreil vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg erstritten worden. Der Deutsche Bundestag musste daraufhin Soldatengesetz und Grundgesetz ändern. Für die Frauen gelten die gleichen Anforderungen wie für Männer.
Quelle: ntv.de