Politik

Neue Hoffnung für Darfur Ban deckt den Verhandlungstisch

Die Vereinten Nationen unternehmen einen neuen Anlauf für eine friedliche Lösung in der sudanischen Krisenregion Darfur. Der neue UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vereinbarte am Freitag in New York eine enge Zusammenarbeit der Weltorganisation mit der Afrikanischen Union (AU). Der UN-Sondergesandte Jan Eliasson und der Sonderbeauftragte der AU für die Darfur-Region, Salim Ahmed Salim, sollen in Gesprächen vor Ort versuchen, die verfeindeten Parteien an den Verhandlungstisch zu bringen.

"Wir wollen Hand in Hand arbeiten, um bei den Beteiligten das Bewusstsein dafür zu stärken, dass jetzt die Zeit ist, den politischen Weg einzuschlagen", sagte Eliasson. Er werde dafür am Wochenende zunächst an einem Treffen der Afrikanischen Union in Adis Abbeba teilnehmen und dann für vier Tage zu politischen Gesprächen in den Sudan reisen.

Deeskalation

Der frühere tansanische Regierungschef Salim sagte, Vorrang müsse eine Deeskalation der Gewalt in Darfur haben, das könne auch die Verhandlungen erleichtern. Er zeigte sich optimistisch, dass es trotz des bisherigen Widerstands der sudanesischen Regierung zu einem gemischten Friedenseinsatz von UN und AU kommt.

In Darfur kämpfen von der islamischen Regierung unterstützte arabische Reitermilizen seit drei Jahren gegen verschiedene Rebellengruppen. Politische Gespräche werden zusätzlich dadurch erschwert, dass die Rebellengruppen zum Teil auch untereinander uneins sind und es keinen klaren Ansprechpartner gibt. Nach Schätzungen sind in Darfur bisher mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwei Millionen Menschen wurden aus ihren Dörfern vertrieben.

Migiro wird die Nummer zwei

Unterdessen hat UN-Generalsekretär Ban die tansanische Außenministerin Asha-Rose Migiro zu seiner Stellvertreterin ernannt. Damit wolle er sein Versprechen erfüllen, eine Frau als Nummer zwei an die Spitze der Vereinten Nationen zu holen, so ein Sprecher.


Auch bei seinen bisherigen Personalentscheidungen hat sich Ban bislang vor allem für Vertreter aus Entwicklungs- und Schwellenländern entschieden. So ernannte der frühere Außenminister Südkoreas den indischen Diplomaten Vijay Nambiar zu seinem Stabschef und die preisgekrönte haitianische Rundfunkjournalistin Michele Montas zu seiner Sprecherin. Zudem entschied er sich für die mexikanische Umweltschützerin Alicia Barcena Ibarra, die als Untergeneralsekretärin künftig für Verwaltung und Management an der UN-Spitze verantwortlich ist, sowie den erfahrenen britischen Diplomaten John Holmes als Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten.

Quelle: ntv.de

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