Politik

Investoren kehren Russland den Rücken Banken machen sich auf alles gefasst

Das Gebäude der Russischen Zentralbank in Moskau.

Das Gebäude der Russischen Zentralbank in Moskau.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als "windelweiches Druckmittel" waren die Sanktionen des Westens gegen Russland in Moskau verlacht worden. Doch anscheinend zeigen die Maßnahmen Wirkung, immer mehr Investoren ziehen ihr Kapital ab. Die russische Notenbank macht sich bereit.

Die Sanktionen des Westens gegen Russland machen sich allmählich bemerkbar. Weil immer mehr Investoren ihr Kapital von russischen Banken abziehen, stellt die russische Notenbank eine Stützung der heimischen Banken in Aussicht. Man werde die Institute falls nötig mit Geld versorgen, erklärte Zentralbank-Chefin Elwira Nabiullina in Moskau. "Wir sind bereit, alle Standard-Werkzeuge zu nutzen, um unsere Banken mit Liquidität zu versorgen."

Finanzminister Anton Siluanow ergänzte, die Regierung sei bereit, den Banken mit allen Nothilfen unter die Arme zu greifen, die auch in der Finanzkrise 2008/09 eingesetzt worden seien. Derzeit sei das aber noch nicht erforderlich. Viele Investoren ziehen sich derzeit aus Russland zurück, weil sie die zunehmende Isolation des Landes verunsichert. EU und USA haben Sanktionen verhängt, nachdem die zuvor zur Ukraine gehörende Krim im Eilverfahren in die Russische Föderation eingegliedert worden war.

Zuvor hatte US-Präsident Barack Obama erklärt: "Wir sind einig darin, dass Russland für sein bisheriges Handeln bezahlen muss." Auch deutsche Unternehmen legten Investitionen in Russland auf Eis. "Wir hören von der Auslandshandelskammer in Moskau, dass Investitionen zumindest verschoben werden", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK, Volker Treier, in der ARD. Deutsche Banken haben Russland inzwischen als riskanteren Geschäftspartner eingestuft und vergeben weniger Kredite.

Der Rubel hatte zuletzt deutlich nachgegeben. Nicht zuletzt auch, weil mit Wochenbeginn auf der Krim der Rubel zusätzlich zur ukrainischen Landeswährung Griwna eingeführt wurde. Nun werden auch Gehälter und Sozialleistungen sowie Steuern in Rubel gezahlt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts

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