Politik

Nach dem Rauswurf in Paris Batho rechnet mit Hollande ab

Batho wollte mit ihren Äußerungen eine "Diskussion" anstoßen. Die Entlassung scheint ihr "unverhältnismäßig".

Batho wollte mit ihren Äußerungen eine "Diskussion" anstoßen. Die Entlassung scheint ihr "unverhältnismäßig".

(Foto: Reuters)

Frankreichs gefeuerte Umweltministerin Batho geht hart mit der sozialistischen Regierung ins Gericht. Die Regierung habe dem Druck der Wirtschaft nachgegeben, die ihren "Kopf" gefordert habe. Insbesondere ging es um die Verringerung des Atomstromanteils in Frankreich.

Nach ihrem Rauswurf durch Präsident François Hollande hat Frankreichs frühere Umweltministerin Delphine Batho öffentlich mit der Regierung abgerechnet. In einer Erklärung bezichtigte die 40-Jährige die Staatsführung, sie auf Betreiben der Industrie entlassen zu haben. "Gewisse wirtschaftliche Kräfte wollten meine Ambitionen bei der Energiewende nicht akzeptieren", sagte Batho in Paris. Dabei sei es unter anderem um die Verringerung des Atomstromanteils in Frankreich gegangen. Er liegt derzeit bei rund 75 Prozent.

Hollande hatte die Entlassung seiner Parteigenossin mit mangelnder Regierungsdisziplin erklären lassen. Diese hatte öffentlich Kritik an den Sparvorgaben für ihr Ressort geäußert. Batho verteidigte ihr Vorgehen. Die von Premierminister Jean-Marc Ayrault verantworteten Budgetkürzungen seien ohne direkte Diskussion mit den Betroffenen erfolgt, sagte die 40-Jährige. Sie machten es unmöglich, wie geplant den Anteil erneuerbarer Energien auszubauen. Der Industrie seien auch ihre Vorbehalte gegenüber der Energiequelle Schiefergas ein Dorn im Auge gewesen.

Arbeitslos wird Batho vorerst nicht. Sie kann als Abgeordnete in die Nationalversammlung zurückkehren.

Quelle: ntv.de, dpa

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