Politik

Hoffnung auf Verhandlungen Bauarbeiter im Ausstand

Am zweiten Tag des Arbeitskampfes am Bau ist zunächst nicht mit einer größeren Ausweitung der Streiks zu rechnen. Die IG BAU hat in Frankfurt angekündigt, heute die Zahl der Streikenden und der Baustellen stabilisieren zu wollen.

Am ersten Streiktag waren laut Gewerkschaft über 8000 Arbeiter auf 500 Baustellen im Ausstand. Zu einer zweiten größeren Streikwelle soll es dann am Mittwoch in Süddeutschland kommen. Vom nächsten Montag an werde bundesweit gestreikt.

Ungeachtet des ersten bundesweiten Streiks in der Branche nähren beide Seiten die Hoffnungen auf eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen. Erste Kontakte könnte es nach den Worten des Verhandlungsführers der Arbeitgeber, Thomas Bauer, heute in Wiesbaden am Rande einer Routine-Sitzung der Bau-Sozialkassen geben.

Die IG BAU fordert für die bundesweit noch 850.000 Beschäftigten Einkommenserhöhungen von 4,5 Prozent. Die Arbeitgeber bieten für dieses und nächstes Jahr eine stufenweise Erhöhung von 3,0 und 2,1 Prozent. Streit gibt es insbesondere über die Anhebung der Mindestlöhne in den neuen Ländern. Die ostdeutschen Arbeitgeber lehnen dies bislang ab.

Banken beginnen Urabstimmung

Im Tarifkonflikt des Bankgewerbes mit seinen 460.000 Beschäftigten begann am Montag die Urabstimmung. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di startete die Abstimmung bei der Deutschen Bank 24 in Kiel und dann in Nordrhein-Westfalen.

Erste Abstimmungsergebnisse belegten in NRW eine Zustimmung von rund 90 Prozent für Streiks, berichtete ver.di in Düsseldorf. An diesem Mittwoch sollen in Nordrhein-Westfalen 400 Filialen von Großbanken bestreikt werden.

Ver.di fordert eine 6,5-prozentige Erhöhung der Gehälter, der Arbeitgeberverband hat seinen Mitgliedern empfohlen, auf freiwilliger Basis ohne Tarifvertrag eine Gehaltserhöhung von 3,1 Prozent zu zahlen.

Diese außertarifliche Gehaltserhöhung wird nach Einschätzung des Arbeitgeberverbands von allen Mitgliedsbanken mitgetragen. "Schon 1999 haben in einer ähnlichen Situation alle mitgezogen", sagte der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankgewerbes, Gerd Benrath, in Berlin. Ihm sei bislang nicht bekannt, dass nun zum Juli eines der 135 Mitglieder ausscheren wollte.

Zu weiteren Verhandlungsmöglichkeiten in dem Tarifkonflikt äußerte sich Benrath zurückhaltend. Zunächst müsse einmal die Intensität der Streiks abgewartet werden, die bislang noch verkraftbar gewesen seien.

Quelle: ntv.de

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