Politik

Mit Beton und Ketten gegen die Castoren Bauern stecken 15 Stunden im Gleisbett

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Drei Bauern und eine Bäuerin ketten sich mit einer rund 600 Kilogramm schweren Betonpyramide an die Gleise und halten den Castor-Transport auf. Sie Polizei schafft es nicht, sie zu befreien. Nach 15 Stunden geben die vier Aktivisten auf. Bereits jetzt ist der Castor-Transport länger unterwegs als alle seine Vorgänger.

Nach rund 15 Stunden haben vier Anti-Atom-Aktivisten im niedersächsischen Wendland ihre Blockade des Castor-Transportes aufgegeben. Sie hatten sich etwa zehn Kilometer vor dem Verladebahnhof Dannenberg mit einer Betonpyramide an den Gleisen befestigt.

Der Schutz und die Sicherheit der vier Menschen sei nicht mehr gewährleistet, sagte ein Sprecher der Bäuerlichen Notgemeinschaft. Wann der Zug nun den Verladebahnhof erreicht, die letzte Zwischenetappe vor seinem Ziel, ist noch offen.

Die Blockierer fühlen sich bereits als Sieger.

Die Blockierer fühlen sich bereits als Sieger.

(Foto: dpa)

Die Polizei hatte zuvor vergeblich versucht, die Atomkraftgegner mit technischem Gerät von ihrer Betonpyramide zu lösen. Schließlich nahm die Einsatzleitung Verhandlungen mit den angeketteten Castor-Gegnern auf, weil die Polizei sich in zumutbarer Zeit nicht in der Lage sah, die vier zu befreien. Die Beamten befürchteten auch, dass die drei Männer und eine Frau durch die Befreiungsversuche zu Schaden kommen könnten.

Die Teilnehmer der Pyramiden-Aktion hatten zuvor angekündigt, sie wollten ihre Aktion in Kürze beenden. Sie begründeten ihre Entscheidung mit dem "gefährlichen Polizeivorgehen".

Die Landwirte hatten sich am Sonntagmorgen mit einer komplizierten Konstruktion an die Schienen gekettet. Der mit elf Castor-Behältern beladene Atommüll-Zug hatte deswegen gestoppt.

Bislang war der Castor-Zug seit der Abfahrt in der Wiederaufarbeitungsanlage im französischen La Hague bereits rund 100  Stunden unterwegs und damit länger als der bislang längste Castor-Transport von 92 Stunden im Vorjahr. Da der Umladevorgang der bis zu 120 Tonnen schweren Castoren für den Straßentransport auf den letzten 19 Kilometern von Dannenberg ins Zwischenlager Gorleben 15 Stunden dauert, wird der Einsatz mindestens bis zum frühen Montagabend dauern.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

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