Politik

Am frühen Abend am günstigsten Benzinpreis schwankt weniger als gedacht

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Verdacht, dass die Tankstellenbetreiber die Preise absprechen, hält sich. Die Daten von einem Benzinvergleichsportal geben jetzt Hinweise, dass vieles doch nach Marktprinzipien läuft. Es gibt keine besonders billigen Tage, wohl aber eine günstige Tageszeit.

Mit dem Tanken bis zu einem bestimmten Wochentag zu warten, lohnt sich nicht. Das geht aus Daten hervor, die die "Süddeutsche Zeitung" ausgewertet hat. Der Sprit kostet am Sonntags ebenso viel wie an Montagen oder Donnerstagen. Der einzige "Tankmythos", der sich dabei bewahrheitet, ist der, dass das Tanken abends meist etwas billiger ist. Das gilt aber nicht für alle Tankstellen und Regionen. Vor den Osterfeiertagen sind die Preise für Benzin und Diesel allerdings traditionell gestiegen. Durchschnittlich kostet ein Liter Super E10 1,6 Cent mehr als in der Vorwoche, Diesel ist 0,7 Cent teurer.

Den Datensatz hat das Verbraucherportal "Clever Tanken" zur Verfügung gestellt. Demnach ist das Tanken zwischen 17 und 19 Uhr meist am günstigsten. Über den Nachmittag fällt der Preis vorher kontiniuierlich. Im Laufe des späteren Abends ziehen die Preise dann schnell bis auf das Niveau vom frühen Morgen an.

Teure Anbieter haben auch teure Standorte

Am teuersten für die tankenden Autofahrer ist der Marktführer Aral, wo ein Liter Super E10 im Schnitt 1,532 Euro kostet. Diesel liegt hier bei 1,402 Euro pro Liter. Fast ebenso teuer sind Shell, OMV und Total. Mit Abstand am günstigsten tankt der deutsche Autofahrer bei Jet mit einem Durschnittspreis für Super E10 von 1,477 Euro und bei Oil für durchschnittlich 1,478 Euro. Diesel kostet bei diesen Anbietern 1,352 beziehungsweise 1,353 Euro.

Laut "SZ" liegen diese Preisunterschiede aber auch an der Verteilung der Tankstellen. Die teureren Anbieter betreiben mehr Filialen in Stadtzentren und an Autobahnen, wo der Sprit grundsätzlich mehr kostet. Das verzerre die Statistik. Aral selbst begründe den höheren Preis allerdings auch zusätzlich mit dem "Premiumanspruch der Marke".

Bis zu 13 Preisänderungen pro Tag

Das Blatt sieht in der Auswertung der Daten wenige Indizien für die große Verschwörung der Tankstellenbetreiber gegen die Verbraucher. Auch die regionalen Preisunterschiede – in Ballungszentren wie Berlin, dem Ruhrgebiet und dem Rhein-Main-Gebiet häufen sich die günstigen Tankstellen – deuteten auf normalen marktwirtschaftlichen Wettbewerb hin.

Ärgerlich ist für die Autofahrer jedoch weiterhin das ständige kleine Rauf und Runter der Benzinpreise an den Tankstellen. So änderte Shell im März durchschnittlich 13 Mal pro Tag die Preise. Pech hat der, der ausgerechnet die halbe Stunde zum Volltanken erwischt, in der das Benzin gerade wieder 2 Cent mehr kostet.

Quelle: ntv.de, nsc

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