Politik

Schengen-Papiere für Schwerverletzte Berlin plant Libyen-Luftbrücke

Schwerverletzte Libyer aus Nordafrika sollen zur medizinischen Behandlung nach Deutschland geholt werden. Das Auswärtige Amt arbeitet mit den "libyschen Partner" an einer schnellen Umsetzung des Vorhabens. Deutschland ist bislang der einzige Staat, der Kriegsopfern aus Libyen für den Schengen-Raum Papiere erteilt.

Beim Kampf um Sirte werden hunderte Menschen verletzt.

Beim Kampf um Sirte werden hunderte Menschen verletzt.

(Foto: dpa)

Die Bundesregierung will Schwerverletzte aus Libyen zur Behandlung nach Deutschland ausfliegen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes habe das bestätigt. Demnach werde "mit Hochdruck" daran gearbeitet, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, "dass dies sehr schnell umgesetzt wird". Zu genauen Abflugdaten wollte sich das Auswärtige Amt nicht äußern.

Eine Ausreise für Betroffene nach Deutschland solle unbürokratisch gestaltet werden. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach Angaben der Zeitung, Deutschland sei derzeit der einzige Staat, der den Kriegsopfern Visa für den Schengen-Raum erteile. Der Sprecher wird mit den Worten zitiert, die deutschen Botschaften in der libyschen Hauptstadt Tripolis sowie die Vertretungen in Ägypten und Tunesien seien angewiesen worden, "Visa für Verletzte schnell und unbürokratisch auszustellen".

Im März waren die Proteste gegen das Regime des damaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi ausgebrochen. Im darauffolgenden Bürgerkrieg sollen bis Anfang September nach Angaben des Übergangsrates mindestens 30.000 Menschen getötet sowie 50.000 verletzt worden sein.

Quelle: ntv.de, rts/AFP/dpa

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