Warnstreikwelle beginnt Berliner Lehrer legen vor
18.02.2013, 07:29 Uhr
Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert mehr Geld für die Angestellten der Länder.
(Foto: dapd)
Für die Landesbediensteten und ihre Arbeitgeber beginnt wieder die Zeit des Kampfs. Mit ersten Warnstreiks wollen die Arbeitnehmer Druck aufbauen, um ihren Zielen im Tarifstreit - 6,5 Prozent mehr Lohn und weitere Verbesserungen - Nachdruck zu verleihen.
Berlin macht den Anfang bei einer bundesweiten Warnstreik-Welle im öffentlichen Dienst. Seit dem Morgen befinden sich angestellte Lehrer im Ausstand. Für viele Kinder dürfte der Unterricht ausfallen. Gewerkschaftsvertreter rechnen damit, dass sich mindestens 150 der 700 Berliner Schulen beteiligen. Nach dem ergebnislosen Abbruch der zweiten Verhandlungsrunde im Tarifstreit hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) rund 8000 angestellten Lehrer und 4500 Erzieher in Berlin zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Die GEW will so gemeinsam mit anderen Gewerkschaften Druck machen im Tarifstreit um die Gehälter der insgesamt rund 800.000 Landes-Angestellten. Sie fordern für die Beschäftigten unter anderem 6,5 Prozent mehr Geld. Außerdem wollen sie erreichen, dass die Gehaltsgruppen der rund 200.000 angestellten Lehrer bundesweit per Tarifvertrag einheitlich geregelt werden. Am 7. und 8. März werden die Verhandlungen in Potsdam fortgesetzt.
Rest der Republik kommt noch dran
Nach Ansicht von Arbeitgeber-Verhandlungsführer Jens Bullerjahn werden die Warnstreiks die Verhandlungen aber nicht beeinflussen. "Für die zentrale Diskussion spielt es keine Rolle", sagte Sachsen-Anhalts Finanzminister. "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen", fügte der SPD-Politiker hinzu.
Doch das ist nur der Anfang: In den nächsten Wochen soll es in allen 16 Bundesländern Warnstreiks geben - und damit Unterrichtsausfall, Verkehrsbehinderungen oder Einschränkungen beim Winterdienst. Ab Dienstag gibt es Streikaktionen in Bayern und Baden-Württemberg. Am Mittwoch sollen Straßenwärter im Saarland in den Ausstand treten, in der Woche darauf angestellte Lehrer in Nordrhein-Westfalen. Schwerpunkt der Proteste dürfte die erste März-Woche sein, in der die Verhandlungen fortgesetzt werden.
Quelle: ntv.de, dpa