Politik

Der Cavaliere kann's nicht lassen Berlusconi will mehr Macht

Mit einer Neuauflage von "Forza Italia" will Berlusconi an alte Erfolge anknüpfen.

Mit einer Neuauflage von "Forza Italia" will Berlusconi an alte Erfolge anknüpfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kein Richterspruch und kein Spott kann ihn stoppen: Italiens umtriebiger Ex-Regierungschef Berlusconi plant, die von ihm gegründete Partei "Forza Italia" wiederauferstehen zu lassen. Natürlich will er ihr Chef werden - und mit 76 Jahren noch einmal nach ganz oben.

Silvio Berlusconi will politisch ein weiteres Mal durchstarten. Der frühere italienische Regierungschef hat angekündigt, die von ihm einst gegründete Partei Forza Italia wiederzubeleben. In einem Interview des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sagte der 76-Jährige, die Partei solle ein Teil der von ihm gegründeten Mitte-rechts-Koalition Volk der Freiheit (PdL) sein. "Und ich fürchte, ich werde noch einmal gebeten, sie anzuführen."

Erst vor wenigen Tagen hatte ein Mailänder Gericht Berlusconi für schuldig befunden, für Sex mit einer Minderjährigen bezahlt und sein Amt missbraucht zu haben. Es ging um die sogenannten Bunga-Bunga-Partys, an denen auch die Nachtklubtänzerin Karima El Mahroug, genannt "Ruby", beteiligt gewesen sein soll. Die Richter brummten Berlusconi sieben Jahren Haft und ein Verbot öffentlicher Ämter auf – allerdings wehrt er sich mit rechtlichen Mitteln gegen das Urteil, weshalb er die Strafe nicht antreten muss.

Berlusconi nannte das Urteil "grotesk". "Wenn es einen reformbedürftigen Bereich gibt, dann ist das die Justiz", sagte er. Seine Unterstützung der Regierung von Ministerpräsident Enrico Letta stellte er nicht in Frage. Die Regierung wird von einer breiten Parteienkoalition getragen. Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PdL) ist der wichtigste Koalitionspartner von Letta.

Mit Forza Italia war Berlusconi 1994 erfolgreich in die Politik eingestiegen. 2008 ließ er die Partei in der PdL aufgehen. Nach seiner ersten Amtszeit als Ministerpräsident war der Medienunternehmer mehrmals für politisch tot erklärt worden - nicht zuletzt wegen der vielen gegen ihn geführten Gerichtsverfahren. Er wurde jedoch trotz zwischenzeitlicher Niederlagen zwei Mal erneut ins Amt gewählt. Bei der jüngsten Parlamentswahl im Februar holte seine Partei ein Drittel der Stimmen.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

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