Politik

Brückenstreit in Dresden Beschwerde gegen Baustopp

Das Regierungspräsidium Dresden hat gegen den verfügten Baustopp für die Brücke im UNESCO-Welterbe-Gebiet Dresdner Elbtal Rechtsmittel eingelegt. "Die Beschwerde ist eingereicht, die Begründung folgt in den nächsten Tagen", sagte Behördensprecher Holm Felber am Montag. Dabei müsse eine Naturschutzfrage geklärt werden. "Mit einem Kompromiss zur geplanten Brücke oder dem Welterbe hat das nichts zu tun", sagte er. Zu den Erfolgsaussichten der Beschwerde wollte sich Felber im Detail nicht äußern. "Wenn wir keine Möglichkeit sähen, die Beschwerde ordentlich zu begründen, hätten wir sie nicht eingelegt."

Das Verwaltungsgericht Dresden hatte in der vergangenen Woche geplanten Baubeginn für die Waldschlösschenbrücke untersagt. Bei der Planung der neuen Elbquerung seien die Belange der Kleinen Hufeisennase, einer vom Aussterben bedrohten Fledermausart, nicht ausreichend gewürdigt worden, urteilten die Richter. Geklagt hatten Naturschutzverbände. Nun muss sich das Sächsische Oberverwaltungsgericht Bautzen mit dem Streit um die Brücke befassen.

Der Naturschutzbund (NABU) Sachsen wies Anschuldigungen zurück, geschützte Tierarten zu instrumentalisieren. Bereits 2003 sei die geplante Brücke unter anderem wegen der "zu erwartenden Zerstörung des Landschaftsbildes" kritisiert worden, teilte der Verband mit. Umweltminister Stanislaw Tillich (CDU) hatte die Vorwürfe in der "Leipziger Volkszeitung" geäußert.

Wegen des seit Jahren umstrittenen Bauprojekts hatte das UNESCO-Welterbe-Komitee die Flusslandschaft 2006 auf die Rote Liste der gefährdeten Stätten gesetzt. Das Gremium stellte Deutschland erst Ende Juni ein letztes Ultimatum bis zum 1. Oktober für die Vorlage von Alternativen zur Waldschlösschenbrücke. Wird die Brücke wie bislang geplant gebaut, wird der Welterbe-Titel aberkannt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen