Ahmadinedschads Wunsch Besuch am Ground Zero
20.09.2007, 08:16 UhrDie New Yorker Polizei hat dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad einen Besuch am früheren Standort des World Trade Center, Ground Zero, verwehrt. "Das Gelände ist wegen der dort stattfindenden Bauarbeiten für Besucher geschlossen", teilte ein Polizeisprecher mit. Zudem sprächen Sicherheitsbedenken gegen einen Besuch des Politikers am Ort der Zwillingstürme, die bei den Anschlägen vom 11. September 2001 eingestürzt waren. Die Motive des Iraners für seinen Wunsch seien nicht bekannt, so die Polizei.
Ahmadinedschad hatte sich mit der Bitte an die US-Sicherheitsbehörden gewandt, ihm den Besuch während eines New-York-Aufenthalts zu genehmigen. Ahmadinedschad will am Montag für zwei Tage nach New York kommen, um an der derzeit stattfindenden UN-Vollversammlung teilzunehmen.
US-Präsidentschaftskandidaten aus beiden politischen Lagern kritisierten das Ansinnen. Ahmadinedschad weigere sich, dem Terrorismus und der Unterstützung von Extremisten abzuschwören, sagte die Demokratin Hillary Clinton. Deshalb dürfe nicht zugelassen werden, dass er den Ort des schwersten Terroranschlags auf die USA besuche. Der Republikaner und New Yorker Ex-Bürgermeister Rudy Giuliani warf ihm vor, Al-Kaida-Anführern Schutz zu bieten und Aufständische im Irak zu unterstützen. "Ahmadinedschad bei einem Besuch von Ground Zero - heiligem Boden für alle US-Bürger - zu helfen, wäre empörend", sagte er. Auch der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Zalmay Khalilzad, unterstützte die Absage der New Yorker Polizei.
Die Präsidenten von 50 jüdischen US-Organisationen hatten ein Besuchsverbot für Ahmadinedschad gefordert. "Wer die Ziele von El Kaida teilt, darf nicht die Erlaubnis bekommen, Ground Zero für propagandistische Zwecke zu nutzen", betonten sie in einer gemeinsamen Erklärung. Bei den Terroranschlägen islamistischer Extremisten auf das einstige World Trade Center waren am 11. September 2001 fast 3000 Menschen ums Leben gekommen.
Quelle: ntv.de