Politik

"Frankreich wird für Haltung zahlen" Bin Laden droht Paris

Wenn Frankreich seine in Nordafrika entführten Landsleute wiedersehen will, muss es seine Soldaten aus Afghanistan abziehen. Das verlangt Al-Kaida-Chef Bin Laden. Er warnt die Franzosen, dass sie die Haltung ihrer Regierung "einen hohen Preis an verschiedenen Fronten, innerhalb und außerhalb Frankreichs" kosten werde.

Aktuelle Bilder von Bin Laden gibt es nicht. So stellt sich das FBI den Al-Kaida-Führer heute vor.

Aktuelle Bilder von Bin Laden gibt es nicht. So stellt sich das FBI den Al-Kaida-Führer heute vor.

(Foto: REUTERS)

In einer ihm zugeschriebenen Tonaufnahme hat der Chef des Terrornetzwerks Al-Kaida, Osama bin Laden, den Abzug der französischen Truppen aus Afghanistan zur Bedingung für die Freilassung von zwei französischen Geiseln gemacht. In der vom arabischen Fernsehsender El Dschasira verbreiteten Aufnahme drohte die Bin Laden zugeordnete Stimme zudem, die Haltung des französischen Staatschefs Nicolas Sarkozy werde Frankreich "teuer zu stehen kommen".

Sarkozys Weigerung, die französischen Truppen aus Afghanistan abzuziehen, sei das "Resultat seines Gehorsams gegenüber Amerika, und diese Weigerung bedeutet grünes Licht, Eure Gefangenen zu töten", sagte Bin Laden. "Dies werden wir nicht zu einem Zeitpunkt tun, der ihm gelegen kommt." Sarkozys Haltung "wird ihn und Euch einen hohen Preis an verschiedenen Fronten, innerhalb und außerhalb Frankreichs, kosten". Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht überprüft werden.

Zweite Warnung seit Herbst

Es handelt sich um die zweite Bin Laden zugeschriebene Botschaft an Frankreich binnen drei Monaten. Ende Oktober hatte er Paris gewarnt, Frankreich könne sich nicht sicher fühlen, solange es seine Truppen nicht aus Afghanistan abziehe und "seine Ungerechtigkeiten" gegenüber Muslimen beende. Am Hindukusch sind rund 3750 französische Soldaten stationiert.

Die beiden Reporter des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders France 3 waren am 30. Dezember 2009 mit ihren drei afghanischen Begleitern mutmaßlich von Taliban-Rebellen im Nordosten Afghanistans verschleppt worden. In einer im April verbreiteten Videobotschaft hatten die Taliban gedroht, die Geiseln zu töten, falls Paris sich nicht für die Freilassung radikalislamischer Häftlinge einsetze.

Quelle: ntv.de, AFP

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