Politik

Ungenehmigter Geldtransfer Bin Laden fürchtete Komplott

Der Aufenthalt in Abbottabad mag für Osama bin Laden einigermaßen komfortabel gewesen sein. Doch offenbar wuchs bei ihm die Angst auch vor den eigenen Leuten. Diesen Schluss lassen jedenfalls Aussagen eines Al-Kaida-Mitglieds zu, die Wikileaks veröffentlichte.

Der inzwischen getötete Al-Kaida-Chef Osama bin Laden hat laut Wikileaks-Enthüllungen kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001 ein gegen ihn gerichtetes Komplott innerhalb des Terrornetzwerkes vermutet. Das gehe aus von der Internetplattform veröffentlichten Dokumenten des US-Verteidigungsministeriums hervor, berichtet die spanische Zeitung "El País".

Bin Laden in einem in Abbottabad aufgenommenen Video.

Bin Laden in einem in Abbottabad aufgenommenen Video.

(Foto: picture alliance / dpa)

Demnach hatte das frühere saudiarabische Al-Kaida-Mitglied Abdul Buchari im US-Gefangenenlager Guantanamo ausgesagt, er sei im Oktober 2001 von anderen Mitgliedern des Terrornetzwerkes gefangengenommen und gefoltert worden. Dies sei aufgrund einer "Unstimmigkeit über einen Geldtransfer" an einen usbekischen Extremisten erfolgt.

Buchari sagte dem Bericht zufolge aus, der Geldtransfer sei ohne Bin Ladens Wissen erfolgt, so dass dieser befürchtet habe, dahinter stehe eine Verschwörung, um ihn zu stürzen. Bei dem usbekischen Extremisten handelte es sich nach Einschätzung der US-Armee in einer Beurteilung Bucharis um den Anführer der Islamischen Bewegung Usbekistans, Dschuma Namagani. Bin Laden war Anfang Mai von einem US-Sonderkommando im pakistanischen Abbottabad getötet worden. .

Quelle: ntv.de, AFP

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