Politik

Lebenslange Haft Bin Ladens Fahrer verurteilt

Im ersten Guantnamo-Prozess ist der ehemalige Fahrer von Terroristenchef Osama bin Laden der Unterstützung des Terrorismus für schuldig befunden worden. Vom schwereren Vorwurf der Verschwörung sprach die Militärjury eines Sondergerichts in dem US-Gefangenenlager Salim Ahmed Hamdan jedoch frei. Ein Strafmaß lag zunächst nicht vor. Hamdan droht auch nach dem teilweisen Freispruch weiter lebenslange Haft.

Die Anklage hatte ihm vorgeworfen, faktisch Bodyguard Bin Ladens gewesen zu sein und ihm dabei geholfen zu haben, der Verfolgung durch US-Spezialfahnder zu entkommen. Das Gericht hatte allerdings zu Beginn des Verfahrens einige Aussagen Hamdans für nicht verwendbar erklärt, weil sie unter "Anwendung von Zwangsmitteln" entstanden seien.

Prozess zweiter Klasse

Die Verfahren vor dem Sondergericht sind international umstritten, weil die Angeklagten weniger Rechte als in normalen Militärprozessen oder Zivilverfahren haben. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach von "Prozessen zweiter Klasse, die die US- Regierung ihren Bürgern niemals zumuten würde".

Auch nach Freispruch Haft

Einige Gefangene des US-Lagers Guantnamo Bay auf Kuba müssen dem US-Verteidigungsministerium zufolge auch bei einem Freispruch mit weiterer Haft rechnen. Selbst wenn eine Jury sie für unschuldig halte, "würden wir sie als feindliche Kämpfer betrachten und wahrscheinlich hinterher noch eine Zeitlang festhalten", sagte Pentagon-Sprecher Geoff Morrell. "Es gibt einen erheblichen Anteil von Gefangenen in Guantnamo, die wahrscheinlich nie freigelassen werden, weil sie eine Gefahr für die Welt darstellen", sagte der Sprecher weiter.

Quelle: ntv.de

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