"Frauen als Arbeitskräftereserve" Bischof Mixa legt nach
14.03.2007, 15:33 UhrDer Augsburger Bischof Walter Mixa hat seine Kritik an den Plänen von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Ausbau der Kinderbetreuung bekräftigt. In einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt" schreibt Mixa: "Eine solche Familienpolitik dient insgesamt gesehen nicht dem Kindeswohl, sondern ist vorrangig darauf ausgerichtet, junge Frauen als Arbeitskräftereserve für die Industrie zu rekrutieren."
Frauen, die sich ihren Kindern in deren ersten Lebensjahren voll und ganz widmen wollten, fühlten sich durch die Politik "an den Rand gedrängt". Eine echte Wahlfreiheit zwischen Berufstätigkeit und häuslicher Kindererziehung hätten Frauen erst dann, wenn Familien vom Staat so gefördert würden, dass sie von nur einem Einkommen leben könnten. "Meine Kritik richtet sich nicht gegen berufstätige Mütter", schreibt Mixa. "Mir geht es darum, dass die Bedeutung der Mutter in unserer Gesellschaft aufgewertet und das Wohl von Müttern und Kindern vor arbeitsmarktpolitische Überlegungen gestellt wird."
Von der Leyen hatte sich zu Beginn dieser Woche im CDU-Präsidium Rückendeckung für ihre Pläne zum Ausbau der Krippenplätze in Deutschland geholt. Eine Festlegung der CDU-Spitze auf eine Größenordnung und die Finanzierung des Krippenausbaus gab es nach den parteininternen Irritationen der vergangenen Wochen aber nicht.
Im Bundesfamilienministerium wird unterdessen mit Hochdruck an Vorschlägen für die Finanzierung von zusätzlich 500.000 Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren gearbeitet. Sie sollen bis zum 16. April vorliegen. Von der Leyen hält daran fest, dass diese Mittel zusätzlich aufgebracht werden müssen und nicht durch Umschichtungen bisheriger Leistungen für die Familien.
Quelle: ntv.de