Aber nicht alle machen mit Bistümer wollen ihr Vermögen offenlegen
21.02.2015, 12:05 Uhr
Ein Fürbitten-Buch in der Flughafenkapelle im Terminal 1, Abflughalle B des Frankfurter Flughafens.
(Foto: dpa)
Seit dem Skandal um den Limburger "Protz-Bischof" fährt die katholische Kirche in Deutschland eine Transparenz-Offensive. Als erstes öffnet das Erzbistum Köln seine Bücher. Jetzt ziehen die meisten nach - wenn auch nicht alle.
Nach der Transparenzoffensive des Erzbistums Köln wollen weitere deutsche Diözesen ihre Vermögen offenlegen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" nach einer Umfrage unter den 26 übrigen Erzbistümern und Bistümern. Demnach wollen 13 von ihnen dem Kölner Beispiel folgen. Aachen, Dresden, Görlitz, Hamburg, Freiburg, Fulda, Magdeburg und Paderborn werden die Zahlen wohl noch in diesem Jahr vorlegen, 2016 wollen München und Passau folgen, Eichstätt dann 2017. In Rottenburg-Stuttgart brauche "die Bewertung der Immobilien noch Zeit", ebenso in Münster.
Das Erzbistum Köln hatte am vergangenen Mittwoch erstmals umfassende Details zu seinen Finanzen veröffentlicht. Im Jahr 2013 betrug das Vermögen demnach rund 3,35 Milliarden Euro. Der größte Teil - rund 2,4 Milliarden Euro - war der Aufstellung zufolge in Finanzanlagen investiert, vor allem in Wertpapier- und Immobilienfonds. Sachanlagen, insbesondere Immobilien wie Schulen und Tagungshäuser, wurden mit 646 Millionen Euro bewertet. Hinzu kamen unter anderem Bankguthaben und Vorräte.
Andere Diözesen publizieren ihre Vermögen bereits mehr oder weniger detailliert - darunter Augsburg, Bamberg, Berlin, Essen, Hildesheim, Limburg, Mainz und Trier. In Limburg sollte so nach der Finanzaffäre um den früheren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst verlorenes Vertrauen zurückgewonnen werden.
Besonders transparent zeigen sich dem Bericht zufolge die Diözesen Osnabrück und Speyer: Sie schlüsseln ihren Besitz getrennt nach Bistum, Bischöflichem Stuhl, Domkapitel und Versorgungskassen auf. Für 2013 kam Speyer demnach auf eine Gesamtsumme von rund 445 Millionen Euro, Osnabrück auf etwa 287 Millionen Euro.
Würzburg gab dagegen bei der Umfrage an, dass eine Bewertung des Gesamtvermögens nach einer tausendjährigen Geschichte des Bistums mit zahlreichen Rechtsträgern "nicht möglich" sei. Zwei Bistümer hätten die Anfrage nicht beantwortet. Als der "Spiegel" im Jahr 2010 schon einmal nach den Vermögenswerten gefragt hatte, verweigerten noch 25 von 27 Diözesen die Auskunft.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP