Hinterhalt in der Elfenbeinküste Blauhelmsoldaten getötet
10.06.2012, 03:56 UhrIn einem Hinterhalt in der Elfenbeinküste sind sieben Blauhelmsoldaten getötet worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte am Abend in New York, dass die Männer ein Dorf im Westen des Landes hatten schützen wollen. Der genaue Hergang des Überfalls ist unklar.

(Foto: REUTERS)
Im Westen der Elfenbeinküste sind bei einem Hinterhalt sieben Blauhelmsoldaten getötet worden. Der Vorfall ereignete sich am Freitag südlich der Stadt Tai nahe der Grenze zu Liberia, wie ein Sprecher der UN-Mission in der Elfenbeinküste (ONUCI) erklärte. Auch mehrere einheimische Soldaten und Zivilisten wurden getötet.
Die sieben getöteten Soldaten stammten laut dem ONUCI-Sprecher aus dem Niger. Es sei der erste derartige Angriff auf Blauhelmsoldaten in dem Land gewesen, sagte er und sprach von einer "schweren Verletzung internationalen Rechts". Angaben zur Identität der Angreifer machte er nicht.
Das ivorische Verteidigungsministerium teilte mit, die Angreifer seien aus Liberia gekommen. Es handelte sich demnach um eine Gruppe von etwa 50 Männern. Die liberianische Regierung schloss daraufhin am Samstag die Grenze und kündigte an, Angreifer an die Elfenbeinküste auszuliefern, wenn sie gefasst würden.
Nach ivorischen Behördenangaben wurden bei dem Angriff außer den Blauhelmsoldaten auch zwei einheimische Armeeangehörige getötet. Dem UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in der Elfenbeinküste zufolge wurden außerdem acht Zivilisten, darunter eine Frau, getötet.
Aus UN-Kreisen verlautete, die Blauhelme seien im Gebiet von Tai auf Patrouille gewesen, nachdem es Gerüchte über bevorstehende Anschläge in der Region gegeben habe. Menschen aus den Dörfern hätten in Panik die Flucht ergriffen, berichteten örtliche Anwohner und Behördenvertreter.
Die Region im Westen der Elfenbeinküste zählt zu den instabilsten des Landes und wurde seit dem Ende des gewaltsamen Machtkampfs an der Staatsspitze von Dezember 2010 bis April 2011 bereits mehrfach von Anschlägen getroffen. Dabei wurden laut Menschenrechtsaktivisten mindestens 40 Menschen getötet.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Gewalt. Er sei über den Vorfall "betrübt und schockiert", sagte Ban in New York. Die ivorische Regierung forderte er zu einer Untersuchung des Angriffs aus. Ähnlich äußerten sich der UN-Sicherheitsrat und der nigrische Staatschef Muhamadou Issoufou.
Quelle: ntv.de, AFP