Politik

52 Festnahmen in Berlin Blockupy-Anhänger beklagen Polizeigewalt

Zwei Aktivisten versuchten ein Transparent am Berliner Hauptbahnhof anzubringen und wurden dafür festgenommen.

Zwei Aktivisten versuchten ein Transparent am Berliner Hauptbahnhof anzubringen und wurden dafür festgenommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Anhänger der linken Blockupy-Bewegung versammeln sich in Berlin um gegen die Politik der Bundesregierung zu protestieren. Es kommt zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten, doch die Darstellungen darüber gehen deutlich auseinander.

In Berlin ist es zu Zusammenstößen zwischen Polizei und und Aktivisten der Blockupy-Bewegung gekommen. "Es gab 52 Festnahmen, überwiegend nahe des Bundesfinanzministeriums, wegen Landfriedensbrüchen, Verstößen gegen das Vermummungsverbot sowie Widerstandsdelikten gegen die Polizei", sagte der Berliner Polizeisprecher Winfried Wenzel. Demnach hatten Demonstranten wiederholt versucht, Polizeiabsperrungen zu durchbrechen.

Nach dem Einsatz von Reizmitteln müssen diesem jungen Demonstranten die Augen gespült werden.

Nach dem Einsatz von Reizmitteln müssen diesem jungen Demonstranten die Augen gespült werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Bündnis selbst kritisierte den Einsatz "massiver Polizeigewalt". "Die Polizei verletzte viele Demonstrierende durch Faustschläge und Tritte, obwohl diese bereits eingekesselt waren", sagte Bündnis-Sprecherin Hannah Eberle. Sie bestätigte die Festnahme von mehr als 50 Teilnehmern, die sie aber als "friedliche Aktivistinnen" bezeichnete. Sie warf der Polizei eine "gezielte Eskalation" vor.

Wenzel widersprach und sagte: "Wir haben den Einsatz von Gewalt auf ein Minimum begrenzt, sofern diese nötig war für Personenfeststellungen oder Festnahmen." Demnach zählte die Polizei bei einem unübersichtlichen Demonstrationsverlauf rund 450 Teilnehmer. Blockupy dagegen sprach von 2000 Menschen, die sich am Protest gegen eine unsoziale Europapolitik der Bundesregierung beteiligt hätten.

Die Bundespolizei nahm nach eigenen Angaben am Vormittag zwei Blockupy-Aktivisten fest, die die Glasfassade des Berliner Hauptbahnhofes empor geklettert waren, um dort ein Transparent zu entfalten. Der 25-jährige Mann und die 23-jährige Frau seien Aufforderungen zur Beendigung der Aktion nicht nachgekommen, weshalb spezialisierte Beamte eingesetzt worden seien.

Die linke Protestbewegung Blockupy war in den USA entstanden und hatte weltweit Anhänger gefunden. Im Frühjahr 2015 war eine Demonstration des Bündnisses in Frankfurt am Main zu Straßenschlachten mit der Polizei eskaliert.

Quelle: ntv.de, sro/AFP

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