Lage in Thailand spitzt sich zu Bombe explodiert in Bangkok
17.01.2014, 09:25 Uhr
Oppositionelle bergen einen Verletzten.
(Foto: REUTERS)
Thailand kommt nicht zur Ruhe. Die Protestwelle gegen Ministerpräsidentin Yingluck ebbt nicht ab. Nun verschärft sich die Lage in der Hauptstadt Bangkok. Eine Bombenexplosion fordert mehrere Verletzte. Yingluck hält am 2. Februar als Wahltermin fest.
Bei einer Bombenanschlag inmitten einer Demonstration der Opposition sind in der thailändischen Hauptstadt Bangkok nach Angaben von Rettungskräften mindestens 37 Menschen verletzt worden. Dabei sei allerdings niemand lebensgefährlich verletzt worden. Unter den Demonstranten war auch deren Anführer, Suthep Thaugsuban. Er blieb offensichtlich unverletzt. Thailand wird seit Wochen von einem Machtkampf zwischen Regierung und Opposition beherrscht.
Die Gegner von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra erhöhten mit mehreren Protestmärschen stetig den Druck auf die Regierung. Immer wieder kam es zu Schießereien und Explosionen bei Protesten, für die die Opposition die Behörden verantwortlich macht. Acht Menschen wurden seit Beginn der Proteste vor über zwei Monaten getötet.
Yingluck müsse "Verantwortung übernehmen", sagte einer der Protestführer, Satit Wonghnongtaey, nach dem Vorfall. Die Opposition fordert seit Wochen den Rücktritt der Regierungschefin und will die für Anfang Februar geplanten vorgezogenen Neuwahlen verhindern. Yingluck hatte im Dezember unter dem Druck der Massenproteste Neuwahlen für Februar angesetzt und will bis dahin im Amt bleiben.
"Unsere Familie ist ein Opfer"
Die Ministerpräsidentin will auch unter dem anhaltende n Druck der Massenproteste gegen ihre Regierung nicht weichen. Nur das Volk könne entscheiden. "Je eher wir Wahlen haben, desto besser", sagte Yingluck im Gespräch mit ausländischen Medienvertretern. Die Wahlen sollen am 2. Februar stattfinden. Die Verfassung erlaube ihr keinen Rücktritt. Was die Demonstranten verlangten - ihren Rücktritt und die Einrichtung einer ungewählten Technokratenregierung - sei nach der Verfassung nicht möglich. "Wer das Gesetz nicht akzeptiert, akzeptiert die Demokratie nicht", sagte Yingluck.
Die Demonstranten fordern den Rückzug der Shinawatra-Familie aus der Politik, weil sie ihr Korruption und Aushebelung der demokratischen Prozesse vorwerfen. Das wies Yingluck zurück. "Unsere Familie ist ein Opfer", sagte sie. "Wir machen nur unsere Arbeit, und wenn man uns loswerden will, kann man das nur durch Wahlen tun." Weil die Demonstranten einen neuen Sieg Yinglucks fürchten, wollen sie die Wahlen auf unbestimmte Zeit verschieben. Zehntausende demonstrieren seit November in Bangkok gegen sie. Seit Anfang der Woche halten sie mehrere Kreuzungen in der Hauptstadt besetzt.
Yingluck dementierte, dass ihr 2006 als Regierungschef gestürzter Bruder Thaksin Shinawatra die Regierungspolitik bestimmt. Auf die Frage, ob sie ihren Bruder konsultiere, sagte sie: "Nein, ich konsultiere mein Kabinett und die Spitzenbeamten." Thaksin lebt im Exil. Kabinettsmitglieder haben in Interviews berichtet, dass er schon über Skype an Kabinettssitzungen teilgenommen habe und die Politik der Regierungspartei Pheu Thai bestimme.
Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa