Politik

Afghanistan dementiert Entführung Bombendrohung im Flugzeug

Auf dem Weg in die südwestchinesische Uiguren-Provinz Xinjiang soll ein aus Afghanistan kommendes Flugzeug nach chinesischen Meldungen eine Bombendrohung erhalten haben. Afghanische Behörden dementierten jedoch eine mögliche Entführung.

In Urumqi war es im Juli zu Auseinandersetzungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen gekommen.

In Urumqi war es im Juli zu Auseinandersetzungen zwischen Uiguren und Han-Chinesen gekommen.

(Foto: REUTERS)

Zunächst hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua eine Entführung gemeldet. Später hieß es, das Flugzeug sei in Afghanistan gelandet. Die Luftfahrtbehörde sei angewiesen worden, die geplante Landung in der Stadt Urumqi in Xinjiang zu untersagen. Zu den Hintergründen war zunächst nichts bekannt.

Die Behörden in Afghanistan dementierten dagegen Medienberichte, wonach ein Flugzeug entführt worden sei. Es habe auch keine Bombendrohung an Bord gegeben, teilte ein Vertreter der afghanischen Luftfahrtbehörde mit. Die Maschine der afghanischen Fluggesellschaft Kam Air habe in der chinesischen Stadt Urumqi nicht landen dürfen, weil bestimmte Regularien nicht eingehalten worden seien. Die afghanische Polizei bestätigte diese Angaben. Ein Mitarbeiter der Kam Air sagte lediglich, das Flugzeug habe "wegen irgendeines Problems" nicht in Urumqi landen können.

Die autonome chinesische Region Xinjiang war im vergangenen Monat Schauplatz gewaltsamer Zusammenstöße zwischen muslimischen Uiguren und Han-Chinesen. Dabei hatte es fast 200 Tote und 1000 Verletzte gegeben. Mit mehr als acht Millionen Menschen machen die Uiguren in der Provinz etwa die Hälfte der Bevölkerung aus. Seit sich Peking das Gebiet 1955 als "Autonome Region" einverleibte und Han-Chinesen ansiedelte, kämpft das muslimische Turk-Volk für die Unabhängigkeit. Das Gebiet ist reich an Bodenschätzen und für Peking von strategischer Bedeutung.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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