Verbindung nach Australien Bombenzündung übers Meer?
08.07.2007, 09:57 UhrDie australische Regierung hält es für unwahrscheinlich, dass die in London entdeckten Autobomben per Handy von Australien aus gezündet werden sollten. Entsprechende Spekulationen, wie sie die britische Zeitung "Daily Star" verbreitete, seien vermutlich falsch, sagte Justizminister Phillip Ruddock."Ich glaube nicht, dass es eine direkte Verbindung gibt, aber ich möchte keine Möglichkeit ausschließen, die die Polizei bei ihren Ermittlungen in Betracht zieht", sagte Ruddock dem Fernsehsender Nine Network.
Nach entsprechenden Hinweisen aus Großbritannien hatten die australischen Behörden am Montag auf dem Flughafen von Brisbane den indischen Arzt Mohammed Haneef festgenommen, als dieser das Land verlassen wollte. Haneef war im vergangenen Jahr von Großbritannien nach Australien gezogen und soll Verbindungen zu mehreren Verdächtigen gehabt haben, die im Zusammenhang mit den Terrorplänen von London und dem fehlgeschlagenen Anschlag von Glasgow festgenommen wurden.
Langer Anti-Terror-Kampf
Der Sicherheitschef der britischen Regierung, Admiral Sir Alan West, rechnet unterdessen mit einem jahrelangen Kampf gegen islamistische Extremisten. "Das wird nicht schnell gehen. Ich glaube, das wird zehn bis 15 Jahre dauern", sagte der Anti-Terrorbeauftragte des neuen Premierministers Brown in einem Interview des "Telegraph". Um den Kampf gegen den Terror zu gewinnen, müssten Briten sich künftig auch "ein wenig unbritisch" verhalten und Verdächtige bei der Polizei anzeigen. Zugleich zeigte er sich aber zuversichtlich: "Ich glaube, dass wir das schaffen können, so lange wir uns als Nation der Sache selbst annehmen und alle dabei mitziehen."
Besonders wichtig sei im Kampf gegen den Terrorismus neben dem Schutz der Bevölkerung und der Verfolgung von Tätern, dass die Radikalisierung junger Muslime in der britischen Gesellschaft rechtzeitig unterbunden werde. "Das ist nicht schnell erledigt", sagte der von Premierminister Gordon Brown zum obersten Sicherheitsbeauftragten berufene frühere Chef der Marine.
West äußerte sich vor dem Hintergrund der versuchten Anschläge in London und Glasgow, die neue Sicherheitsbedenken hatten aufkommen lassen.
Quelle: ntv.de