Programm für Energiewende Bonner Weltkonferenz beendet
04.06.2004, 13:08 UhrMit einem verbindlichen Aktionsprogramm für die Energiewende hin zu Sonne, Wind, Wasser und Biomasse ist die Weltkonferenz für erneuerbare Energien in Bonn zu Ende gegangen. Die Delegierten aus 154 Ländern verabschiedeten am Freitag außerdem die "Deklaration von Bonn" und politische Empfehlungen.
Darin bekannten sie sich zu einem deutlichen Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von fossilen, klimaschädlichen und begrenzten Brennstoffen wie wie Öl, Kohle und Gas zu verringern.
Von der Konferenz sei eine Botschaft der Hoffnung ausgegangen, sagte Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), "dass wir genügend Energie mobilisieren können, um Licht in die Häuser der Armen zu bringen". Von Umweltverbänden wurde das Bonner Ergebnis als richtige Weichenstellung überwiegend positiv bewertet.
Das Aktionsprogramm enthält gut 130 konkrete Projekte von Ländern, Organisationen und Unternehmen. "Minister und Regierungsvertreter teilen die Vision, dass erneuerbare Energien, kombiniert mit gesteigerter Energieeffizienz, zu einer höchst wichtigen und breit verfügbaren Energiequelle werden", heißt es in der Deklaration.
Die Bonner Tagung war keine UN-Konferenz. Die Deklaration ist deshalb nicht verbindlich, wohl aber die freiwilligen Zusagen im Aktionsprogramm. Sie sollen im UN-Rahmen kontrolliert werden. Mehr als 3.000 Delegierte und Beobachter nahmen an der Weltkonferenz teil.
Die Bundesregierung hat am Rande der Tagung mit Spanien, Frankreich und weiteren Staaten Vereinbarungen über den Ausbau erneuerbarer Energien geschlossen. Mit den Kooperationen knüpfe Deutschland ein dichtes Netz für einen internationalen Ausbau erneuerbarer Energie wie Sonne und Windkraft, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) auf der Weltkonferenz.
Unter dem Dach der Internationalen Energie Agentur (IEA) wollen sich außerdem Deutschland, Frankreich, Dänemark, Italien, Irland und Norwegen um einen beschleunigten Markteintritt von Techniken der erneuerbaren Energien bemühen. Dabei geht es laut Trittin vor allem um den Abbau von Investitionshindernissen. Die IEA hatte sich bislang vor allem mit fossilen Energieträgern beschäftigt.
Quelle: ntv.de