Syrien-Beauftragter "erschrocken" Brahimi vor schwerer Mission
25.08.2012, 09:11 Uhr
Weil er darauf verzichtete, Assad zum Rücktritt aufzufordern, steht Brahimi bei vielen in der Kritik.
(Foto: Reuters)
Kofi Annan schmeißt hin: All seine Bemühungen, im Syrien-Konflikt zu vermitteln sind erfolglos, zum Monatsende gibt er den Job des Sonderbeauftragten von Uno und Arabischer Liga auf. Sein Nachfolger Brahimi führt bereits erste Gespräche. Dabei wird dem Algerier langsam bewusst, vor welch gewaltiger Mission er steht.
Der neue Syrien-Beauftragte von Uno und Arabischer Liga, Lakhdar Brahimi, hat angesichts der vor ihm stehenden Aufgabe Respekt. Zu Beginn seines Gesprächs mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte Brahimi: "Als Sie mich anriefen, war ich geehrt, geschmeichelt, berührt und erschrocken".
Brahimi, wegen seines Nicht-Aufrufs zum Rücktritt des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad von dessen Gegnern kritisiert, bezeichnete das Volk in Syrien als seine Priorität. Ihm zu helfen, werde er keine Mühe scheuen, fügte der ehemalige algerische Außenminister hinzu.
Nach den Worten des stellvertretenden syrischen Außenminister Faysal Mekdad will Syrien mit Brahimi zusammenarbeiten, um "möglichst schnell" zu einem "nationalen Dialog" zu kommen. Ban bezeichnete es als Brahimis wesentliche Aufgabe, für "Frieden, Stabilität und Menschenrechte" in Syrien zu sorgen.
Anschließend traf Brahimi mit dem französischen UN-Botschafter Gérard Araud zusammen. Frankreich hat im August den Vorsitz des UN-Sicherheitsrats inne. Araud und Brahimi vereinbarten nach Angaben der französischen UN-Mission, in Kürze ein Treffen zwischen dem Syrien-Sondergesandten und den Vertretern der 15 Mitgliedsstaaten des UN-Sicherheitsrats abzuhalten.
Der 78-jährige Brahimi ist als internationaler Syrien-Vermittler Nachfolger des früheren UN-Generalsekretärs Kofi Annan. Dieser hatte nach erfolglosen Bemühungen um eine Waffenruhe in Syrien Anfang des Monats sein Amt zur Verfügung gestellt. Sein Mandat endet am 31. August. Annan hatte unter anderem eine mangelnde Unterstützung des in der Syrien-Frage zutiefst zerstrittenen UN-Sicherheitsrats beklagt.
Quelle: ntv.de, AFP