In Mecklenburg-Vorpommern zu Hause Braune Siedler zieht es in den Nordosten
30.04.2015, 14:01 Uhr
Mecklenburg-Vorpommern ist bekannt für seine Ruhe und Abgeschiedenheit.
(Foto: dpa)
Das ist keine schöne Werbung für das nordöstliche Bundesland, das vor allem bei Touristen aus dem In- und Ausland beliebt ist: Denn auch Neonazis wissen die ungestörte Ruhe Mecklenburg-Vorpommerns zu schätzen. Sehr sogar.
Mecklenburg-Vorpommern wird zunehmend zu einer Heimstatt für braune Siedler. Das ergab eine Recherche der Autorin und Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke im Auftrag der Schweriner SPD-Landtagsfraktion. "Nirgends siedeln so viele Neonazis wie in Mecklenburg-Vorpommern", schreibt Röpke in ihrem Buch "Gefährlich verankert".
Dazu gehörten Mitglieder der Arier-Sekte "Artgemeinschaft", die Bewegung der "Neo-Artamanen", NPD-Anhänger aus den Ballungsgebieten oder völkische Rechte, die die eigene Scholle bewirtschaften wollten.
Ein Zentrum sei der Raum um Güstrow, wo bereits 2007 von über einem Dutzend "nationaler Familien" mit etwa 60 Kindern ausgegangen worden sei. "Inzwischen dürfte die Zahl um einiges angestiegen sein", schreibt Röpke.
Röpke beobachtet seit vielen Jahren die Neonazi-Szene und hat 2011 gemeinsam mit dem Autor Andreas Speit das Buch "Mädelsache" über Frauen in der Neonazi-Szene veröffentlicht. Zu ihren Publikationen gehört auch der Dokumentarfilm "Ferien im Führerbunker" über die Erziehung von Kindern rechtsextremer Eltern.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa