Politik

Russland startet Lieferung Brennstäbe für Iran

Russland hat die Lieferung von Nuklearbrennstäben für das erste iranische Atomkraftwerk bei der Stadt Buschehr begonnen. Die von Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) versiegelten Behälter mit den Brennstäben seien in der Anlage eingelagert worden, teilte das russische Staatsunternehmen Atomstroiexport mit, das mit dem Bau des iranischen Kraftwerks beauftragt ist.

Die Nutzung der Brennstäbe im Iran werde von der IAEA kontrolliert, sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Moskau. Der Iran habe schriftlich versichert, dass der Brennstoff nur in Buschehr verwendet werde. Mit der Lieferung werde der Islamischen Republik die Möglichkeit gegeben, ihr umstrittenes Programm zur Urananreicherung zu stoppen. Am Sonntagabend hatte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad in Teheran verkündet, sein Land werde ungeachtet der Forderungen des Westens an den Plänen zur Urananreicherung festhalten.

Die Führung in Moskau betonte, dass sich der Iran verpflichtet habe, die verbrauchten Brennelemente an Russland zurückzugeben. Die Lieferungen sollen im Februar 2008 abgeschlossen werden. Mit der Inbetriebnahme des ersten iranischen Atomreaktors wird nach jahrelangen Verzögerungen im Herbst 2008 gerechnet.

Die iranische Führung teilte in Teheran mit, dass die russischen Lieferungen für Buschehr nichts mit der eigenen Urananreicherung in der Anlage in Natans zu tun habe. In Natans werde Uran für zukünftige iranische Atomkraftwerke angereichert, sagte Vize-Präsident Gholamresa Aghasadeh in Teheran.

Vor allem die USA und die EU verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran hat dies stets verneint. Russland unterstützt die Fertigstellung des ersten iranischen Reaktors, wurde für seine Beteiligung an dem Buschehr-Projekt jedoch vor allem von den USA kritisiert. Trotz intensiver Bemühungen ist es der internationalen Gemeinschaft bislang nicht gelungen, den Iran zur Einstellung seines Programms zur Urananreicherung zu bewegen. Die Regierung in Teheran bat Russland jüngst um Hilfe beim Bau von weiteren Reaktoren.

Die US-Geheimdienste hatten mitgeteilt, dass das begonnene Programm zum Bau einer Atombombe bereits 2003 eingestellt worden sei. Russland hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse über Pläne Teherans für eine militärische Nutzung der Atomkraft.

Quelle: ntv.de

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