Politik

Biskys Zweifel am Schießbefehl Brie sieht Kalkül

Linkspartei-Chef Lothar Bisky bekommt für seine Äußerungen zum Schießbefehl an der deutsch-deutschen Grenze Widerspruch aus seiner Partei. "Faktisch gab es diesen Schießbefehl", sagte Andr Brie, Europaabgeordneter der Linkspartei. "Das ist meiner Meinung nach unbestreitbar auch ohne Dokument."

Brie unterstellte dem Parteichef Kalkül. Bisky habe mit seinen Äußerungen auf eine relevante Minderheit in der Linken Rücksicht genommen. Dabei sei klar: "Jeder, der an der Grenze war, wusste, dass er schießen muss", sagte Brie. Von der DDR-Führung sei das ohne offizielles Dokument vorausgesetzt worden.

Biskys Stellvertreter Klaus Ernst sagte der "Frankfurter Rundschau": "Entscheidend ist, dass an der Grenze geschossen wurde und Menschen ermordet wurden." Es sei unerheblich, ob dafür ein allgemeiner schriftlicher Befehl existiert habe.

Bisky hatte am Wochenende die Schüsse an der Grenze als die "schlimmste Seite der DDR" bezeichnet, aber zugleich erklärt: "Für mich ist nicht belegt, dass es einen allgemeinen Schießbefehl gab. Denn den hätte nur der Nationale Verteidigungsrat beschließen können. In dieser Form ist er meines Wissens nicht dokumentiert." Er habe damit nichts relativieren wollen, sagte Bisky jetzt. Er habe lediglich betont, dass er persönlich keinen Beschluss kenne, daher auch nicht diejenigen der Lüge bezichtigen könne, welche die Existenz eines Schießbefehls leugneten.

Quelle: ntv.de

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