Politik

US-Angriff in Pakistan Brite Rashid Rauf tot

Bei einem US-Raketenangriff im Nordwesten von Pakistan ist nach pakistanischen Angaben ein bedeutender britischer Terrorverdächtiger getötet worden. Rashid Rauf, der 2006 Anschläge auf Transatlantikflüge geplant haben soll, sei zusammen mit einem ägyptischen Al-Kaida-Mitglied in Nord-Waziristan getötet worden, teilte ein ranghoher pakistanischer Regierungsmitarbeiter in Islamabad mit. Rauf war 2007 aus pakistanischem Polizeigewahrsam geflohen. Er wurde im August 2006 in Pakistan inhaftiert. Die Festnahme hatte Großbritannien damals in Alarmzustand versetzt.

Rauf, der ursprünglich aus Pakistan stammt, starb nach offiziellen pakistanischen Angaben bei dem Angriff in einem Haus eines Stammesangehörigen in dem Dorf Alikhel in der Nähe der Grenze zu Afghanistan, in der viele Talibankämpfer und Al-Kaida-Angehörige vermutet werden. Insgesamt wurden fünf Menschen bei dem US-Angriff getötet. Nach Angaben von westlichen Diplomaten wurde der Raketenangriff aus Afghanistan gestartet.

Rauf war im vergangenen Dezember geflohen, als er wegen eines Auslieferungsgesuchs von Großbritannien einem Richter in Islamabad vorgeführt worden war. Er befreite sich aus seinen Handschellen und lief weg. Die pakistanische Regierung ordnete eine Untersuchung an. Großbritannien hatte Raufs Auslieferung im Zusammenhang mit der Ermordung seines Onkels in Birmingham im Jahr 2002 gefordert.

Nach Raufs Festnahme in Pakistan im August 2006 hatte ein Anti-Terror-Gericht eine Klage wegen Verschwörung zur Zündung von Flüssig-Sprengstoff in Flügen von London in die USA abgewiesen. Die Regierung des pakistanischen Bundesstaates Punjab legte dagegen aber Berufung ein. Danach wurde Rauf unter anderem die Annahme einer falschen Identität mithilfe gefälschter Dokumente vorgeworfen, was der Beschuldigte zurückwies.

Sieben mutmaßliche Terrorhelfer Raufs warten derzeit in London auf einen Gerichtsprozess. Die britischen Staatsbürger, die alle asiatischer Herkunft sind, müssen erneut vor den Kadi, weil die Geschworenen sich nicht auf ein Urteil hatten einigen können.

Raufs Festnahme im August 2006 hatte Großbritannien in Alarmzustand versetzt. Aus Angst vor Terroranschlägen waren in den folgenden Tagen die Sicherheitsvorkehrungen am Londoner Flughafen Heathrow massiv verschärft und zahlreiche Flüge abgesagt worden. Während eines Großeinsatzes wurden in Großbritannien damals 24 Menschen festgenommen.

Als Folge der Terrorpläne waren im November 2006 an Flughäfen in der Europäischen Union schärfere Regelungen für Flüssigkeiten im Handgepäck eingeführt worden. Nach den Sicherheitsregeln dürfen Passagiere nur noch bis zu jeweils 100 Milliliter Flüssigkeit an Bord mitnehmen. Die Behältnisse müssen in einer durchsichtigen Plastiktüte verpackt sein und den Sicherheitsbeamten vorgelegt werden.

Quelle: ntv.de

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