Politik

"Blairs Politik schürt Extremismus" Britische Muslime für Kurswechsel

Britische Muslime haben Premierminister Tony Blair angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch den Terrorismus zu einer Änderung seiner Nahost-Politik aufgefordert. In einem offenen Brief erklärten 38 Muslimorganisationen am Samstag, das "Debakel" im Irak und Londons Stillhalten angesichts der Angriffe auf Zivilisten im Nahen Osten schüre den Extremismus auch in Großbritannien und gefährde dort Menschenleben.

Blair müsse "der Welt zeigen, dass wir das Leben von Zivilisten hoch schätzen, wo auch immer sie leben und was auch immer ihre Religion ist". Der offene Brief, der als Anzeige in britischen Tageszeitungen erschien, wurde von muslimischen Mitgliedern beider Kammern des britischen Parlaments unterzeichnet. Zu den Organisationen, die den Appell an Blair unterstützten, gehört der einflussreiche Rat britischer Muslime. Sie reagierten damit auf die Aufdeckung angeblicher Pläne für spektakuläre Selbstmordangriffe auf Passagierflugzeuge am vergangenen Donnerstag. Die Polizei hat mehr als 20 mutmaßliche Täter festgenommen, von denen die meisten britische Muslime sind.

Terrorspur führt nach Pakistan

Die Tageszeitung "The Guardian" berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, dass nach Festnahmen in Pakistan von dort der Befehl gekommen sei, die Anschlagsserie jetzt zu starten. Die Botschaft sei von Geheimdiensten entschlüsselt worden. Daraufhin hätten sich die Behörden dann am Mittwochabend kurzfristig zum Eingreifen entschlossen. Ursprünglich war wohl geplant, die Anschlagsserie erst in einem Monat zum fünften Jahrestag der Anschläge vom 11.September 2001 zu starten.

Quelle: ntv.de

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