Politik

Djerba-Anschlag Bruder des Attentäters im Visier

Die Ermittlungen in Frankreich um den tödlichen Anschlag auf die Synagoge von Djerba konzentrieren sich immer mehr auf den Bruder des mutmaßlichen Attentäters Nizar Naouar. Mit Ausnahme des 22 Jahre alten Walid Naouar würden voraussichtlich alle anderen vorläufig festgenommenen Mitglieder der Familie wieder auf freien Fuß gesetzt, verlautete aus Polizeikreisen in Lyon.

Am Donnerstag befanden sich zunächst noch sechs der acht Festgenommenen in Polizeigewahrsam. Walid Naouar solle nach Paris gebracht und dem Untersuchungsrichter Jean-Louis Bruguiere vorgeführt werden, hieß es. Den Ermittlungen zufolge hatte er seinem Bruder das Satellitentelefon besorgt, das nach dem Anschlag in der Wohnung des mutmaßlichen Attentäters sichergestellt wurde.

Nizar Naouar soll damit am Tag des Anschlags ein mutmaßliches Mitglied des Terrornetzwerks El Kaida in Pakistan und den zum Islam konvertierten Deutschen Christian G. in Duisburg angerufen haben. El Kaida hat sich zu dem Attentat bekannt.

Bei der Explosion in der Synagoge "La Ghriba " waren am 11. April 19 Menschen ums Leben gekommen, darunter 14 deutsche Urlauber. Weitere 17 erlitten zum Teil schwerste Verletzungen.

Die tunesischen Behörden hatten zunächst von einem Unfall gesprochen. Später räumten sie jedoch ein, dass es sich um einen "vorsätzlichen kriminellen Akt" gehandelt habe. Nach ihrer Darstellung wurde der Anschlag von dem 25 Jahre alten Tunesier Naouar und einem nicht identifizierten Komplizen ausgeführt, der ebenfalls in Tunesien gelebt haben soll. Naouar soll bei der Explosion getötet worden sein. Über das Schicksal seines Komplizen ist nichts bekannt. Naouar hatte einen mit Gasflaschen beladenen Lastwagen vor der alten Synagoge abgestellt, der dann explodierte.

Quelle: ntv.de

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